(iz). Die Muslimische Hochschulgruppe Berlin (MHG), hier organisieren Studierende an Berliner Universitäten Veranstaltungen, Seminare und Exkursionen. Dabei konzentrieren sie sich insbesondere auf islamische Poesie, Kunst und lokale Spurensuche muslimischen Erbes.
Die Teilnehmenden sind hauptsächlich Studierende der Freien Universität und der Humboldt Universität. Allerdings sind ihre Veranstaltungen offen für Interessierte; unabhängig davon, ob sie studieren oder Muslime sind.
Die Studierenden setzen sich dafür ein, ihre Kompetenzen zu bündeln, ein Netzwerk zwischen Akademikern und Studierenden zu schaffen sowie ästhetische Dimensionen des Islams wiederzubeleben. Dabei wurden im Sommersemester 2014 Gedichte aus dem Arabischen, Persischen und Türkischen ins Deutsche – in einer poetischen Sprache – übersetzt und in diversen Sitzungen präsentiert.
Beispiel 1
Was möcht‘ ich mit einer Rose, die nicht riecht nach Dir? Was möcht‘ ich mit einem Frühling ohne Dich?
Was möcht‘ ich mit einem Tag, der ohne Dich beginnt? (…)
Einen Regen, der niederfällt ohne deine Haut berührt zu haben, diesen möchte’ ich nicht! Dessen leichte Brise möcht‘ ich nicht! Die Sterne sollen leuchten, nur wenn sie für Dich leuchten. (…)
Mein Herz soll brennen, doch nur, wenn Du bist meine Sehnsucht. Eine Rückkehr, die nicht Du bist, solch eine Ferne möcht‘ ich nicht!
Falls ein Feuer in meinem Herzen mich verbrennt, solle dies das Feuer Deiner Liebe sein.
Falls doch mein Herz verkohlt durch andere Liebe, möcht‘ ich dieses Herz nicht! Dieses Feuer nicht! Diese Glut nicht! (…)
Auf einem Pfad, der zu Dir führt, hör’ ich nicht auf zu laufen. Einen Weg, eine Richtung, der mich nicht bringt zu Dir, möcht‘ ich nicht!
Ein freiwilliger Sklave bin ich mit einem Ring am Ohr. Falls es Dein Herz berührt, würde ich tausend Wüsten erobern. Wenn jedoch nicht, was bringe mir die Eroberung? Dann möcht’ ich Ägypten nicht, möcht‘ ich die Welt nicht.
Ich bin es, Sultan Fatih, und stehe vor dir! Oh Istanbul! Verbrennen würd’ ich die gesamte Stadt nur um Dein Lächeln wegen. Ein, Dein wundervolles Gesicht nicht zum Lächeln bringendes, Sultanat möcht‘ ich nicht! Solch ein Istanbul möcht‘ ich nicht!
Ich bin ein bedauernswerter Yunus [Dichter]. Du bist was ich schreibe. Meine Sehnsucht bist Du. Für eine Liebe außerhalb von Dir?
Möcht’ ich keinen Stift. Möcht’ ich kein Blatt.
Ich bin deine Ummah und Du mein Meister. Einen Meister außer Dir? Möcht’ ich nicht! Einen anderen Geliebten? Möcht’ ich nicht! Möcht’ ich nicht!
Fatih Sultan Mehmet,
Liebesbrief an den Propheten/b>
Beispiel 2
(…) Legen würd’ ich mein Gesicht auf den Staub, der von Dein’ Füßen fiel. Oh Herr, gewähre mir zu sehen Sein Gesicht. Oh Muhammad, mein Herz sehnt sich nach Dir.
Wär‘ hier doch eine Karawane und ich ein Teil von ihr. Gern‘ auf dem Wege zur Kaaba würd‘ ich fallen auf die Erd‘. In Träumen möcht‘ ich bewundern Dein edles Gesicht. (…)Tragen tu ich keinen Tropfen List mehr in mir. Mit Aufrichtigkeit begab ich mich auf deinen Pfad. Mit Abu Bakr, Umar und Uthman. (…)
Ali, Hassan und Hussain, allesamt. Die Liebe ist in Ihrem Herzen, Liebe ist Ihr Wesen. Am jüngsten Tage unter der großen Menge. Oh Muhammad, mein Herz sehnt sich nach Dir.
Loben tut Dich Yunus jederzeit. Lieben tut dich jedes Herz. Weinen, weinen tu ich in der Ferne. (…)
Yunus Emre,
Mein Herz sehnt sich nah Dir