Erdogan fordert von Obama Verurteilung des Mords an drei muslimischen Studenten in Chapel Hill

(iz/KNA). Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat US-Präsident Barack Obama dazu aufgefordert, das Hassverbrechen an drei Muslimen in der Stadt Chapel Hill öffentlich zu verurteilen. „Ein Terrorist, ein Mörder“, habe die Studenten getötet, sagte Erdogan bei einem Staatsbesucht in Mexiko vor der Presse. Weiter hinterfragte er das Schweigen Obamas. Erdogan fügte hinzu: „Wenn Antisemitismus ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist, warum ist dann Islamophobie kein Verbrechen gegen die Menschlichkeit?“ Gleichzeitig warf er der amerikanischen Regierung Doppelmoral bei der Betrachtung von Terrorismus vor, so wie ein vorsätzliches Ignorieren des Vorfalls.

In der Studentenstadt Chapel Hill, im Bundesstaat North Carolina, hatte ein Mann am Dienstag die drei muslimischen Studenten Deah Barakat, Yusor Abu-Salha und Razan Abu-Salha mit Kopfschüssen ermordet.

Die Polizei ließ verlauten, es habe sich um einen Streit um einen Parkplatz gehandelt. Der Vater der beiden ermordeten Mädchen aber erklärte, seine Töchter hätten sich schon lange über den „hasserfüllten Nachbarn“ beschwert. Der Rat für amerikanisch-muslimische Beziehungen (CAIR) rief die Polizei auf, einen anti-islamischen Hintergrund nicht auszuschließen. Die Brutalität der Tat und die Tatsache, dass die Frauen in der Öffentlichkeit ein Kopftuch getragen hätten, mache Ermittlungen in diese Richtung notwendig. Der Täter sei zudem zuvor wegen offen anti-religiöser Äußerungen aufgefallen.