Führender Islam-Gelehrter in Kenia erschossen

Mombasa (dpa). Ein führender islamischer Religionsgelehrter ist am Dienstag in der Nähe der kenianischen Küstenstadt Mombasa erschossen worden. Sheikh Mohamed Idris, der Vorsitzende des kenianischen Rates der Imams und Prediger (CIPK), sei von unbekannten Angreifern angegriffen worden, als er gerade auf dem Weg zu einer Moschee in der Nähe seines Hauses gewesen sei, berichtete die Zeitung «Standard».

«Plötzlich hat der Täter das Feuer auf ihn eröffnet und ist dann zu Fuß geflohen», sagte der Chef der Einheit für kriminelle Ermittlungen, Henry Ondieki, der Nachrichtenagentur dpa. «Wir untersuchen gerade den Fall, aber es gibt noch keine Verdächtige. Dafür ist es zu früh.»

Idris galt als sehr moderat. Er war ein entschiedener Gegner jeder Art von Extremismus. Er hatte die Regierung und die Polizei in dem ostafrikanischen Land mehrfach aufgefordert, etwas gegen gewalttätige muslimische Jugendliche zu unternehmen. Der Geistliche fürchtete nach eigenen Worten um sein Leben, nachdem mehr als 100 Jugendliche im vergangenen Jahr seine Moschee angegriffen hatten. Sie wurden damals von der Polizei zurückgedrängt.

In den vergangenen Monaten war es in Mombasa – der zweitgrößten Stadt des Landes – mehrfach zu Anschlägen gekommen. Die somalische Terrorgruppe Al Shabaab wird hinter den Angriffen vermutet. Sie fordert den Abzug kenianischer Truppen aus Somalia.

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