
Psychische Belastungen, wenig Nahrung und kaum Bildung: Helfer beklagen die Folgen des Gaza-Kriegs für Kinder. Viele seien Waisen. SOS-Kinderdörfer fordert ein Ende des Krieges, damit Mädchen und Jungen heilen können.
München (KNA) Im Gaza-Krieg sind nach Angaben von Helfern immer mehr Kinder auf sich alleine gestellt. Sie hätten ihre Eltern oder ein Elternteil verloren, teilte die Organisation SOS-Kinderdörfer weltweit am Donnerstag mit.
„Dazu kommen Tausende weiterer Kinder, die im Chaos des Krieges von ihren Familien getrennt wurden und ebenfalls Tag für Tag für ihr Überleben sorgen müssen.“ Dies werde auch angesichts großer Lebensmittelknappheit immer schwieriger.
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Die psychische Belastung von Mädchen und Jungen sei groß, auch unter denen, die noch mit ihren Familien zusammen seien. Zudem seien viele Kinder verletzt worden, die medizinische Versorgung sei nicht ausreichend.
Es gebe Kinder, die unter- und mangelernährt seien. „Kinder sind gezwungen, in überfüllten Notunterkünften zu leben – mit hohen Kinderschutzrisiken. Sie sind Gewalt und Bedrohung ausgesetzt“, betonte die Hilfsorganisation.
„Die ständige Konfrontation mit Konflikten, Vertreibung und Instabilität fordert einen hohen Tribut. Viele Kinder zeigen Anzeichen von Traumata, Angstzuständen, Furcht und emotionalem Rückzug“, hieß es.
Die meisten Mädchen und Jungen seien seit Monaten von Bildung abgeschnitten und könnten keine Schule besuchen. „Je länger der Konflikt andauert, desto tiefer und irreversibler sind die Auswirkungen auf das Wohlergehen der Kinder.“
Am Mittwoch hatte der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Mustafa den Gazastreifen zu einer Hungersnotzone erklärt. Er rief die Vereinten Nationen auf, entsprechend zu handeln.