Münsteraner Studenten ist an einer Fortführung der Arbeit des Zentrums für Islamische Theologie gelegen

Münster (iz). In einer Stellungnahme hat die Fachschaft des Zentrums für Islamische Theologie (ZIT) Münster die Debatte um die „theologischen Positionen“ des ZIT-Leiters, Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, sowie des gerade veröffentlichten Gutachtens des Koordinationrates der Muslime (KRM) um eine studentische Perspektive erweitert. Vor allem wolle man „einer wachsenden Unsicherheit unter Studierenden des ZIT“ Rechnung tragen.

Den rund 400 Studierenden am ZIT Münster sei an einer zukünftigen Fortführung der Arbeit am besagten Institut gelegen. „Mit Nachdruck wollen wir darauf aufmerksam machen, dass den Studierenden die Anerkennung ihrer anvisierten Abschlüsse und das Vertrauen in den zukünftigen islamischen Religionsunterricht insbesondere von der muslimischen Basis besonders wichtig sind“, heißt es hierzu in der Stellungnahme.

Weil der KRM die Interessen des überwiegenden Teils der (heterogenen) Muslime in der Bundesrepublik vertrete und die gemeinschaftliche muslimische Glaubenspraxis weitestgehend in den Moscheegemeinden stattfinde, empfänden die Studierenden die Zusammenarbeit der Universität und insbesondere des ZIT mit den islamischen Religionsgemeinschaften als unerlässlich. „Nur so lässt sich gewährleisten, dass muslimische Eltern die religiöse Erziehung ihrer Kinder ruhigen Gewissens diesen zukünftigen Absolventen anvertrauen.“

Die Fachschaft wendet sich gegen das Missverständnis innerhalb der „öffentlich geführten Auseinandersetzung um den gegenwärtigen Leiter des ZIT“ und seine theologische Ausrichtung wäre identisch mit dem gesamten Zentrum für Islamische Theologie. Studierende wie Lehrende seien pluralistisch geprägt, weshalb das ZIT nicht an einer Person festgemacht werden dürfe.

„Wir appellieren an alle Verantwortlichen, die öffentlichen Diskussionen insgesamt differenziert sowie verantwortungsvoll zu führen und bei etwaigen Entscheidungen dem Allgemeininteresse des ZIT Rechnung zu tragen und persönliche Interessen zurückzustellen.“

Kommentar: Was sind die Folgen der Ablehnung von Mouhanad Khorchide?

(iz). Die Ablehnung des Münsteraner Professors Mouhanad Khorchide ist nach dem Gutachten des Koordinationsrates der Muslime in Deutschland (KRM) nun offensichtlich. Nicht klar ist aber die weitere Strategie des Rates, der ja seinem Namen nach koordinieren will.

Wieder einmal blockiert sich das Gremium selbst, das mit einem Vetorecht des größten Verbandes von Beginn an nicht demokratisch verfasst war. Bis heute fehlt auch wegen dem Konkurrenzkampf der Organisationen untereinander eine eindrückliche und auch notwendig starke Präsenz des organisierten Islam in Berlin. Wenn der KRM weiter ernst genommen werden will, darf er sich nicht nur zur Theologie äußern. Eine Rolle, die der Rat ja deswegen aktiv annimmt, da er diese Aufgabe als Vorstufe zur Anerkennung als Körperschaft sieht.

Wichtig wäre nun, dass der Koordinationsrat im Zentrum positiv definiert, was der Islam seiner Sicht nach ist. Das ist keine Aufgabe für Politiker. Es ist mehr als politische Theologie und muss in den Händen der dafür qualifizierten Gelehrten aus dem Raum der anerkannten Rechtsschulen liegen.

Auf dieser gesicherten Basis kann dann auch in den deutschen Universitäten eine freie Debatte und eine freie Lehre nicht gegen den Willen der Muslime sein. Intellektuelle Vielfalt hat noch keinem geschadet; zumindest solange mit einer klaren Lehre in der Mitte, die Extreme abgegrenzt, unhaltbare Positionen im Vergleich für alle Studierenden sichtbar bleiben.

Nur so können die Verbände klare Orientierung geben, ohne aber in den Verdacht zu geraten, die freie Debatte über Glaubensinhalte beschweren zu wollen. Verfügt der KRM über einen Gelehrtenrat und eine klares inhaltliches Profil, ist die Balance hergestellt.

Einfacher gesagt, wir wissen nun, dass der Koordinationsrat gegen etwas ist. Jetzt muss deutlich werden, wofür er steht. Viele Muslime wollen von ihrer Interessenvertretung wissen, was es mit den Fragen der Aqida, aber auch der Zakat oder dem Wirtschaftsrecht in unserer Zeit auf sich hat.

„Somewhere in America” hat Debatten ausgelöst

„Der Prozess der Schaffung des ‘Normalen’ entzieht uns – gerade Frauen – zentrale Elemente unseres Glaubens. Das Mipsterz-Video ist deshalb für viele nur schwer verdaulich, weil es einem die wachsende Kultur eines Lyfe-Style-Islam direkt unter die Nase hält. Laufstegtauglich, auf dem Catwalk stolzierend und mit der passend trotzigen Haltung scheinen sie das Gegenteil von dem zu repräsentieren, was wir als islamische Bescheidenheit kennen und – manchmal übereilt – erwarten. (…) Heute sind wir das Bild, das wir schaffen und an den Tag legen. Also, welches geben wir individuell und kollektiv ab?“ (Sanaa Saeed, The Islamic Monthly)

(iz). Unter US-Muslimen ist ein aufschlussreicher und hochspannender Streit darüber entstan­den, wie das Kurzvideo „Somewhere in America“ (unter Mitwirkung junger Musliminnen mit verschiedensten Hintergründen) zu verstehen sei. Die Protagonistinnen des Trends – manche KritikerInnen weigern sich, von einer echten Bewegung zu sprechen – nennen sich in Anlehnung an die allgemeinen Hips­ter auch „Mipsterz“.

Worüber gerieten sich Musliminnen – sowie vereinzelte männliche Muslime – die wie „Konservative“ klingen mögen, aber feministisch und „liberal“ argumen­tieren, und die Darstellerinnen der Szene in die Haare? Unterlegt mit einer jugendschutztauglichen Version von Jay-Z’s Song „Somewhere in America“ tummeln sich in einem erstaunlich professionell produzierten (mehrheitlich von muslimi­schen Männern!), 2:28 Minuten langen Video.

//1// Der Stein des Anstoßes. Framegrab von „Somewhere in America“.

Eine bunt gemischte Gruppe junger Fräuleins in allen Facetten der Aufmachung agiert mit laufstegkompatiblen Posen und Gesten in der urbanen Landschaft verschiedener US-amerikanischer Städte. Während die modeindustrie­tauglichen Jungmodels durch ihre diversen Stylez und Formen der Selbstdarstellung Individualität verkörpern (wollen), wirken sie seltsam identitätslos. Nichts in dem Clip steht für einen tiefe­ren persönlichen Inhalt. Beim mehrfachen Anschauen beschleicht mich das Gefühl, sie hätten nicht viel mehr als ihre Moves, Stylez und Tücher. Gelegentlich schwingt aber postmoderne Ironie mit, wenn eine Handvoll junger Frauen auf einem Skateboard durchs Bild fährt oder eine einzelne Protagonistin mit der Axt am Baum scheitert.

Amina Sheikh, eine der Darstellerinnen hat ihren Beitrag deutlich ­gegenüber Kritikerinnen wie Sanaa Saeed gerechtfertigt. „Meine Schwierigkeit mit allen Kritiken, die ich lese, ist, dass sie mir die Handlungsfähigkeit und Macht absprechen wollen“, widersprach Sheikh den Kritikerinnen. Gerade weil sie aus der Hijabi-Bewegung komme, aber mit einigen ihrer Aspekte Probleme habe, sei sie mit den Darstellerinnen überhaupt zusammengekommen „Ich habe diese Wahl getroffen“, schreibt die studierte kanadische Orientalistin. Das Video sei eine Reflexion von ihr und vielen musli­mischen Frauen. „Euch mag es nicht gefallen, was OK ist. Es mag euch nicht repräsentieren, was sogar besser ist. Und ihr kennt wahrscheinlich niemanden, der wie wir ist – das ist um so vieles besser!“

Undenkbar für uns Hiesige hat der Streit darüber, was eine zulässige und für andere Frauen verbindliche Präsentation sei, längst Blogs und soziale Medien verlassen. Von muslimischen Community-Medien, über das hippe Frauenmagazin „Jezebel“ bis zur längst etablierten „Huffington Post“ hat er Wellen geschlagen. Geht es doch – vielleicht für die meisten unbewusst – um Fragen wie Selbstverständnis und -ermächtigung amerikanischer Musliminnen.

Die eingangs zitierte Sanaa Saeed hat mit dem ganzen Ansatz so ihre ­Probleme. Ja klar, das Video sei cool, schrieb sie in „Islamic Monthly“, aber das war’s dann halt auch. Sie sei daran gescheitert, eine Absicht in dem Video zu erkennen. Darüber hinaus tue es wenig dafür, Vorurtei­le zu bekämpfen. „Es sind im sprichwört­lichen Sinne junge muslimische Frauen mit einem beeindruckenden Modegeschmack, während in der Kulisse Jay-Z darüber singt, wie Miley Cirus mit ihrem Hinterteil wackelt.“

Unabhängig davon, ob wir uns für eines der beiden Argumente entscheiden wollen oder nicht, es lohnt sich über den Großen Teich zu schauen. Die US-DiskutantInnen machen sich die Mühe, den Streitgegenstand nicht nur nach „verboten“ oder „erlaubt“ zu beurteilen. Sie reflektieren darüber, was den ästhetischen Gehalt dieser Sache ausmacht. Eine Prise davon könnte uns guttun, nachdem wir jahrelang die – ästhetisch gelegentlich fragwürdige – „muslimische Popkultur“ durchgewunken haben.

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Beim Umgang mit strittigen Themen braucht es nicht nur Höflichkeit, sondern auch guten Charakter

(iz). In der letzten Zeit erhitzte kaum ein Thema die Diskussion unter Muslimen so sehr wie Aspekte der „isla­mischen Theologie“ – insbesondere medi­al verstärkte Thesen und Meinungen Einzelner. In Stellungnahmen, […]

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Kommentar: Bei Maybritt Illner wurde über die Lage in Ägypten gestritten

(iz). Freunde, die sich um meine Emotionen sorgen, empfehlen mir schon länger die Abstinenz von Talk-Shows. Am Donnerstagabend dann der Rückfall: Die tragische Lage in Ägypten ist es, die mich […]

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Kommentar: Seit Tagen bestimmt eine Scheinaffäre die Tagesordnung. Von Yasin Bas

(iz). Weshalb debattiert Deutschland seit Kurzem so ausgiebig über Bundespräsident Christian Wulff und kaum noch über die rechtsextremistische Terrorbande und deren Verbindungen zu V-Leuten der Nachrichtendienste? Ist die von vielen Politikern als „Staatsaffäre“ und „Nachrichtendienstpanne“ bezeichnete Affäre denn aufgeklärt, sodass wir uns nun einem allbestimmenden Thema widmen? Wovon will man die Öffentlichkeit ablenken? Und wieso wird ein Bundespräsident Wulff derart erbarmungslos angegriffen?

Bundespräsident Christian Wulff ist ein CDU-Politiker. Wir wählen als Bürger Politiker, keine Päpste oder Heiligen. Die Bundesversammlung tut dasselbe, wenn sie einen Bundespräsidenten kürt. Wulff stammt aus Osnabrück, die sich selbst als „Friedensstadt“ bezeichnet. Wulff ist ein überaus toleranter und offener Mensch. Solche Politiker wie ihn gibt es nur selten. Ohne die Hilfe von Wulff gehörten heute weder der Volkswagenkonzern noch Porsche zu den größten Automobilunternehmen der Welt. Christian Wulff hat mit Geschick die Autofirmen vor der Übernahme ausländischer Unternehmen gerettet. Ohne seine Unterstützung wären heute unzählige Menschen in Niedersachsen arbeitslos.

Geprägt wurde Wulff sicherlich auch durch die multikulturelle und multireligiöse Atmosphäre in Osnabrück. In der „Friedensstadt“ herrscht ein vorbildliches Miteinander der Religionen und Ethnien. Die Arbeitsgemeinschaft der Religionen in Osnabrück (AROS) trifft regelmäßig zusammen. In ihr sind Mitglieder aller Religionsgemeinschaften und Konfessionen vertreten, die Osnabrück zu bieten hat. So zum Beispiel orthodoxe Christen und weitere Gruppierungen, die es außer den großen Religionen Judentum, Christentum und Islam noch gibt.

In der „Stadt des westfälischen Friedens“ Osnabrück wurde Christian Wulff auch von dem 2007 verstorbenen Yilmaz Akyürek geprägt. Akyürek engagierte sich in den 1970ern und 1980er Jahren als Vorsitzender des türkischen Elternrates vor allem dafür, dass Kinder türkischer Familien in Osnabrück ihren Platz im deutschen Schulsystem fanden. Er hat auch die Arbeit des Ausländerbeirates der Stadt Osnabrück beeinflusst, dem er mehr als zwanzig Jahre lang angehörte. Für seine vielseitigen interkulturellen und interreligiösen Verdienste wurde Akyürek 1999 durch die Verleihung der Osnabrücker Bürgermedaille gewürdigt. 2008 wurde sogar ein Platz in Osnabrück nach ihm benannt.

Wieso berichte ich hier von ihm? Christian Wulff und Yilmaz Akyürek waren enge Bekannte. Sie arbeiteten auch während der Zeit der Tätigkeit von Akyürek im Ausländerbeirat zusammen. Damals war Wulff noch Ratsherr und zeitweise auch Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion Osnabrück. Wulff respektierte Akyürek derart, dass er sich bei einer Veranstaltung, bei der auch der Autor anwesend war, von seinem Stuhl erhob und Akyürek respektvoll begrüßte und ihn bat, neben sich Platz zu nehmen. Dieser Respekt gegenüber einem Menschen, ganz gleich welcher Herkunft er war, brachte Wulff Sympathien bei den Osnabrückern ein.

Auf lokaler Ebene hatte Wulff die Herzen der Menschen schnell gewonnen. Auf Landesebene setze er ein Zeichen, als er als Ministerpräsident von Niedersachsen die erste muslimische und türkische Ministerin Deutschlands in sein Kabinett berief. Dadurch bewies Wulff Weitblick und Fingerspitzengefühl. Er konnte schon – im Gegensatz zu Parteifreunden und anderen Politikern – recht früh die demographische Entwicklung des Landes deuten und dementsprechend handeln. In einem Land, in dem knapp 20 Prozent der Bevölkerung ausländische Wurzeln haben, in dem über drei Millionen Menschen türkischer Herkunft leben und in dem fast fünf Millionen Muslime heimisch sind, war Christian Wulff der erste, der auf die Idee kam, eine Muslimin zur Ministerin zu ernennen.

Damit schrieb der Bundespräsident Geschichte. Spätestens seit diesem Zeitpunkt wurde er in den Augen mancher nationalistischer Kreise zur Gefahr. Auch an der Einführung des islamischen Religionsunterrichts an niedersächsischen Grundschulen, sowie der Etablierung islamisch-pädagogischer Lehrstühle an staatlichen Universitäten war Christian Wulff beteiligt.

Der Wissenschaftsrat der Bundesrepublik Deutschland übertrug diese Initiative von Wulff auf ganz Deutschland. Bedauerlicherweise wurden Wulff und seine Gattin Bettina nach ihrer Heirat von fundamentalistisch-katholischen und evangelikalen Kreisen heftig angegangen, weil in der katholischen Lehre eine Scheidung und erneute Ehe verboten ist. In einschlägigen Internetforen kann man viele Anfeindungen und Beleidigungen nachlesen.

Nachdem er Christian Wulff zum Bundespräsidenten gewählt wurde, setzte er sich immer wieder für den interkulturellen und interreligiösen Dialog ein. Fast in jeder Rede, Neujahrsansprache und Grußmitteilung kamen diese Begrifflichkeiten vor. Wulff sprach von einer „Bunten Republik Deutschland“ und erinnerte auch die „Ewiggestrigen“ daran, dass sich Deutschland änderte. Auch wenn viele es nicht wahrhaben wollten oder konnten, Deutschland wurde schon seit Jahren und Jahrzehnten vielfältiger, verschiedener und bunter. Der Bundespräsident sah und sieht in jedem Menschen, der hier lebt, einen Staatsbürger. Ein bis zu dieser Zeit noch nie da gewesenes „Wir-Gefühl“ zog mit Wulff durch Deutschland. Durch diese neue Bewegung und Dynamik, durch diese moderne Denkweise haben Millionen Menschen ihre Liebe zu diesem Land wieder entdeckt.

Das Fass zum Überlaufen brachte für manche Kreise das Bekenntnis des Bundespräsidenten anlässlich des Tages der Deutschen Einheit, dass „auch der Islam ein Teil von Deutschland“ ist. Kein Politiker – bis auf den früheren Innenminister Wolfgang Schäuble (2009) – hatte so etwas bis dahin in den Mund genommen. Ähnlich wie jetzt wurde Wulff für diese wahren Worte wochenlang von Medien und bestimmten Politkern – leider auch aus der eigenen Partei – heftig angegriffen. Zuletzt kritisierte Wulff die versagenden Sicherheitsbehörden und Verantwortlichen im Kampf gegen den rechtsextremistischen Terrorismus -Verzeihung, der „Dönermörder“. Er empfing die Familien sowie Angehörigen der Opfer, von denen einige von fast allen Medien und Teilen der Behörden zuvor verdächtigt wurden, mit den Terrorakten oder Lynchmorden in Verbindung zu stehen.

Christian Wulff vergoss im Gegensatz zu anderen Politikern und Würdenträgern ehrliche Tränen anstatt Krokodilstränen. Das haben Millionen Menschen gespürt und gefühlt, davon haben auch die Medien der Migranten berichtet. Diese Anteilnahme hat man bei Landesministern oder Ministerpräsidenten vergeblich gesucht. Hätten nicht wenigstens die Ministerpräsidenten von Thüringen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern dieselbe Sensibilität gegenüber den Familien der Opfer zeigen und ihre Trauer teilen können?

In einer Zeit, in der die Aufklärung der rassistischen Morde gegenüber Türken, Muslimen und Ausländern den ersten Rang in der Presse und Tagesordnung einnehmen müsste, sieht man nun seit Tagen, dass ein anderes Thema – plötzlich (!) – die Tagesordnung einnimmt und zu dominieren versucht. Die Menschen in diesem Land sind nicht dumm.

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Anti-muslimische Vorurteile sind ein Indiz für die Identitätskrise in der europäischen Politik. Von Khalil Breuer

„Islamophobie in Europa ist, in ihrer modernen Form, eine junge Erscheinung, die mit der massenhaften Ankunft von muslimischen Zuwanderern in westeuropäischen Ländern in den letzten 50 Jahren zusammenfiel. ­Diese kurze […]

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Ein Kommentar von Aiman A. Mazyek

(iz). Niemand kann das ernsthaft leugnen: Heute sind die über 4 Millionen Muslime in Deutschland eine nicht mehr wegzudenkende gesellschaftliche Gruppe. Deswegen ist die Aussage des Bundespräsidenten richtig. Die eigentliche […]

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Debatte: Ein Gastkommentar von Samina Khan (LINKE)

(iz) Innere Zerrissenheit, soziale Schieflage, an Gewalt grenzende Bürgerbegehren, wütende Massen und eine aggressive Klientelpolitik sind nicht zuletzt durch Stuttgart 21 zum Thema geworden. Eine Gesellschaft in Aufruhr oder das […]

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Die IZ-Redaktion beteiligt sich aktiv an der Debatte über die Finanzkrise. Von Khalil Breuer, Berlin

(iz). Die Deutschen werden seit geraumer Zeit auf die einschnei­denden Wirkungen der Finanzkrise vorbereitet. Wenn wir dem allgemeinen Tenor der Mehrheitsmedien Glauben schenken sollen, dann stellt diese keine grundlegenden Fragen […]

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