Berlin (KNA). Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) ermahnt die Muslime in Deutschland, sich an die deutsche Rechtsordnung zu halten. „Bei uns darf jede Religion frei ausgeübt werden“, sagte Kauder der „Welt am Sonntag“; allerdings gelte ohne Wenn und Aber das staatliche Recht. „Eine Paralleljustiz dürfen wir zum Beispiel nie dulden.“ Frauen und Männer seien gleich zu behandeln, „egal, wie man immer das islamische Recht interpretiert“, sagte der CDU-Politiker. Beschneidung und Schächten seien erlaubt, wenn auch in bestimmten Grenzen.
Die Muslime gehörten selbstverständlich zu Deutschland, so Kauder, aber: „Der Gott, der die Mütter und Väter des Grundgesetzes leitete, war der Gott der Christen und der Juden.“ Muslime seien an der Erarbeitung des Grundgesetzes nicht beteiligt gewesen. Deutschland sei „nach wie vor vom christlich-jüdischen Glauben geprägt“.
Der Unionsfraktionsvorsitzende verwies auf das Bundesverfassungsgericht und betonte, die Bundesrepublik sei „weltanschaulich neutral, aber nicht wertneutral“. Zu den Werten in der deutschen Verfassung gehöre die Religionsfreiheit. Die Muslime hätten das Recht, „in unserem Land ihre Moscheen zu bauen und ihren Glauben frei zu leben“.