Zeitung: Türkei fordert sofortige Freilassung Mursis

(dpa). Der türkische Staatspräsident Abdullah Gül hat einem Medienbericht zufolge die sofortige Freilassung des gestürzten ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi gefordert. Bei einem Treffen mit dem neuen ägyptischen Botschafter Abdurrahman Salahaddin habe Gül außerdem einen Acht-Monats-Fahrplan für den Übergang zu einer gewählten Zivilregierung vorgelegt, berichtete die regierungsnahe Zeitung «Today's Zaman» am Dienstag. Die türkische Regierung hat den Sturz Mursis heftig kritisiert und bemängelt, dass westliche Staaten nicht von einem Militärputsch in Ägypten sprechen.

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan lehnte einem weiteren Medienbericht zufolge ein Treffen mit dem ägyptischen Interims-Vizepräsidenten Mohammed ElBaradei ab. Die Zeitung «Aksam» berichtete am Dienstag, Erdogan habe in einem Gremium seiner konservativ-islamischen Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) zur Begründung gesagt, mit einem solchen Treffen wolle die vom Militär gestützte Übergangsregierung in Kairo Legitimität erlangen. Der türkische Ministerpräsident habe hinzugefügt: «Unser Präsident ist Mursi.»