Teheran (dpa). Der Iran kann nach Ansicht seines Präsidenten Hassan Ruhani bei der in Genf geplanten Syrien-Konferenz eine «ausschlaggebende Rolle» spielen. Das sagte Ruhani in einem Telefongespräch mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin, wie das iranische Präsidialamt am Montag auf seiner Webseite mitteilte. Ruhani habe zugleich den gemeinsamen Standpunkt beider Länder im Syrien-Konflikt unterstrichen.
Putin und der UN-Vermittler Lakhdar Brahimi befürworten eine Teilnahme des Irans an der für den 23. und 24. November geplanten Syrien-Konferenz. Die Teilnahme ist jedoch umstritten, weil auch die neue iranische Führung unter Ruhani das Regime des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad unterstützt. Die syrische Opposition sieht deshalb im Iran keinen ehrlichen Makler.
Auch die US-Regierung hatte Teheran eine Teilnahme an der Genfer Konferenz in Aussicht gestellt unter der Voraussetzung, dass der Iran seine Unterstützung für die Genfer Erklärung vom 30. Juni 2012 erklärt. Darin ist aus Sicht des Westens ausgeschlossen, dass Assad weiter an der Macht bleibt. Ruhani lehnte diese Vorbedingung erneut ab und forderte demokratische Wahlen in Syrien, an denen sowohl Regierungs- als auch Oppositionsparteien beteiligt sein sollten.