Iran will im Atomstreit Vertrauensbasis mit USA aufbauen

Teheran (dpa). Der Iran strebt im Atomstreit eine neue Vertrauensbasis mit den USA an. Das sagte der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif laut hiesigen Medien am Montag. «Wir und die USA leiden im Atomstreit unter einem Mangel an gegenseitigem Vertrauen, wir aber sind bereit, eine neue Vertrauensbasis aufzubauen», sagte Sarif dem syrischen Fernsehsender al-Mayadin. Teheran erwarte von Washington die gleiche Einstellung und besonders ein Ende der Drohrhetorik.

Teheran und Washington haben seit über 30 Jahren keine diplomatischen Beziehungen. Sowohl Sarif als auch Präsident Hassan Ruhani sehen aber in direkten Verhandlungen mit den USA den besten Weg für eine rasche Lösung des Atomstreits. Bis jetzt führen die USA nur als Teil einer Sechsergruppe – zusammen mit den anderen vier UN-Vetomächten plus Deutschland – die Atomverhandlungen mit dem Iran. Diese Konstellation brachte jedoch bis jetzt keinerlei Fortschritte.

Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Atomenergie an Nuklearwaffen zu arbeiten. Teheran bestreitet dies. Ruhani hat Außenminister Sarif nun persönlich mit der Führung der Verhandlungen beauftragt. Sarif wird am 22. September erstmals die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton am Rande der UN-Vollversammlung in New York treffen. Am 24. September wird Ruhani dann selbst vor der UN eine Rede halten, die besonders auf den Atomstreit kristallisiert sein wird.