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Muslime begrüßen Initiativen zur Aufnahme von Kindern aus Gaza

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Foto: A-One Rawan, Shutterstock

Der Koordinationsrat der Muslime schließt sich der Forderung von Kommunen zur Behandlung verletzter Kinder aus Gaza in hiesigen Krankenhäusern an.

Köln (iz). Mehrere bundesdeutsche Städte, darunter Hannover, Düsseldorf, Bonn, Kiel, Leipzig, Freiburg und Aachen, signalisierten ihre Bereitschaft, verletzte und traumatisierte Kinder aus dem Gazastreifen aufzunehmen.

Dies teilte der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM) mit. Der Verband bedankte sich ausdrücklich bei diesen Kommunen und den zivilgesellschaftlichen Initiativen, die ihre Unterstützung anbieten. Allerdings fehlt bislang die Zustimmung aus der Bundesregierung für die Aktion.

„Den Kindern aus Gaza muss dringend medizinische Betreuung und Schutz ermöglicht werden“, erklärte Ali Mete, Sprecher des KRM. Die Betroffenen seien nach Angriffen schwer verletzt, hätten Angehörige verloren und lebten oft in völliger Isolation. Neben physischen Verletzungen trügen viele Kinder massive seelische Traumata davon.

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Pressebild: IGMG

Das Engagement der genannten Städte gilt als Signal für Mitgefühl und gesellschaftliche Verantwortung. KRM-Sprecher Mete hofft, dass das Beispiel Schule macht und auch die Bundesregierung umdenkt: „Deutschland hat mehrfach Kinder aus Krisengebieten aufgenommen, um ihnen neue Perspektiven zu geben. Diese Tradition der Menschlichkeit darf nicht enden – insbesondere nicht angesichts der Katastrophe in Gaza.“

Laut internationalen Organisationen ist das Ausmaß des Leids im Gazastreifen dramatisch. Angesichts früherer humanitärer Aufnahmeaktionen sieht der KRM für Deutschland eine besondere moralische Verpflichtung: „Der Schutz der Zivilbevölkerung, vor allem der Kinder, sollte oberste Priorität haben.“

Das Beratungsgremium hob zudem hervor, dass Moscheegemeinden sowie Kirchen und Hilfsorganisationen bereitstehen, um bei Unterbringung, Versorgung und psychologischer Betreuung verletzter Kinder und ihrer Angehörigen zu helfen. Diese Unterstützung habe sich bereits bei der Aufnahme Geflüchteter aus Syrien und der Ukraine bewährt.

Abschließend ruft der Koordinationsrat die Bundesregierung auf, gemeinsam mit Kommunen und Religionsgemeinschaften rasch Lösungen zu finden und verletzten Kindern aus Gaza in Deutschland Schutz und Hilfe zu bieten. Die Mitgliedsorganisationen des KRM, darunter DITIB, Islamrat, UIAZD, ZMD und Zentralrat der Marokkaner, bekräftigen ihre Mitwirkungsbereitschaft.

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