Srebrenica: Tausende gedenken der Opfer von Srebrenica

(dpa). Tausende Familien, zahlreiche Politiker sowie ausländische Diplomaten haben am Donnerstag der bis zu 8000 Opfer des Massakers in der ostbosnischen Stadt Srebrenica vor 18 Jahren gedacht. In der Gedenkstätte Potocari vor den Toren der Stadt wurden die Särge von 409 Ermordeten zur Bestattung vorbereitet. Sie wurden im vergangenen Jahr aus über 70 Massengräbern exhumiert. Unter den Opfern waren 44 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren sowie ein nur wenige Stunden altes Baby. Internationale Gerichte hatten das schwerste Kriegsverbrechen in Europa nach 1945, das von bosnisch-serbischen Verbänden verübt worden war, als Völkermord klassifiziert.

Der Bürgermeister von Srebrenica, Camil Durakovic, rief die Trauernden auf, trotz des unermesslichen Leids nicht die Zukunft zu vergessen. «Helfen Sie, dass Srebrenica ein Ort der Prosperität, des Friedens und der Toleranz wird, damit es ein Beispiel dafür wird, dass sich das niemals mehr wiederholt», sagte der Politiker.

In der Gedenkstätte sind bislang 5137 Opfer des Massakers beerdigt worden. Die Identifizierung der Opfer ist schwierig. Die sterblichen Überreste waren mit schweren Baggern aus den ursprünglichen Massengräbern gehoben und danach auf verschiedene sogenannte Sekundärgräber verteilt worden. Die serbischen Verantwortlichen wollten damit ihr Verbrechen vertuschen.