Trotz Dialog: Kirchen sollen nicht in Moscheen umgewandelt werden dürfen. Von Ali Kocaman

Trotz vieler Beteuerungen im interreligiösen Dialog trägt dieser im Alltag nicht immer Früchte. Immer noch wehren sich Vertreter der großen Kirchen gegen den Verkauf ihrer Immobilien an ­muslimische Gemeinden.

(IZ/Agenturen). Der „interreligiöse Dialog“ gehört seit Langem zum Alltags­geschäft großer Kirchen. Anfänglich zwischen den dominanten christ­lichen Konfessionen und jüdischen Gemeinden geführt, wurde er bereits vor ge­raumer Zeit auch auf die deutschen Mus­lime ausgeweitet. Trotz diverser Großtref­fen und öffentlicher Beteuerungen ­fragen sich nicht wenige Muslime, welche konkrete Früchte er – jenseits medien­wirk­samer Auftritte – getragen hat. Werden Muslime öffentlich angegriffen oder sind Medienkampagnen ausgesetzt, sind es nur selten ihre Dialogpartner, die öffentlich für sie eintreten.

Am 21. Juni nahmen Spitzenvertreter des Koordinationsrates der Muslim (KRM) und der Evangelischen Kirche (EKD) einen erneuten Anlauf, ihr seit mehr als drei Jahren angespanntes Verhältnis wieder zu verbessern. Nach Angaben des turnusmäßigen KRM-Sprechers Kizilkaya habe das Treffen in einer „ausgesprochen herzlichen und offenen Atmosphäre stattgefunden“. Ganz wichtig sei, dass „wir heute konkret verabredet haben, eine verbindliche Arbeitsebene zu etablieren“. Zu erheblichen Differenzen zwischen EKD und KRM kam es ab 2006 nach dem EKD-Papier „Klarheit und gute Nachbarschaft“, das unter Ägide des damaligen EKD-Chefs Huber und mit Beteiligung evangelikaler Hardliner entstand.

Prüfstein der guten Absichten können offenkundig nicht die vollmundigen Erklärungen sein, sondern konkrete Handlungsweisen im Alltag. Eine der Stolperfallen ist die Frage, ob und wie ehemalige Kirchengebäude zu religiösen Zwecken an muslimische Gemeinden verkauft werden dürfen. Die Stimmung in dieser Frage – sowohl bei Kirchenbürokratie wie bei lokalen Gemeinden – ist stellenweise deutlich ablehnend. Ob diese Haltung allerdings angesichts des demographischen Niedergangs durchgehalten werden kann, ist noch unentschieden.

Trotz eindeutiger Stellungnahmen (wie beispielsweise in der EKD-Handreichung) oder bei aktuellen Fällen ist die Wirklichkeit durchaus ambivalent. So hat im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg die dortige Türkisch-Islamische Gemeinde das Gebäude der einstigen Neuapostolischen Kirche übernommen. Und in Berlin gibt es mindestens fünf muslimische Gemeinden, die ihre Moscheen nun in ehemaligen Kirchen haben.

Kommentar: Der Koordinationsrat verharrt noch immer im Provinziellen. Änderungen sind nötig. Von Khalil Breuer

(iz). Die Muslime stehen wie nur zuvor unter Druck. Negative Berichterstattung, Abgrenzungsprobleme zu Extremisten und öffentlich zelebrierte Assoziationsketten, die über vier Millionen Muslime in den Raum von Verbrechen und Gewalt stellen. Die Liste ist lang. Die Liste der Aktionen, die auf diese erschütternde Lage reagieren, ist es leider nicht. Gerade hier wäre aber eine koordinierte, kreative und überparteiliche Plattform nötig.

Geht man auf die Webseite der größten Interessenvertretung des Islam in Deutschland, den Koordinationsrat der Muslime in Deutschland, könnte die Ernüchterung nicht größer sein. Dominiert wird die Seite durch viele Pressemitteilungen und lange Reden. Es fehlt an Symposien, Wettbewerben, Kulturveranstaltungen, generell an Ideen und an Bildern von Muslimen in Aktion; kurzum, an einer überzeugenden Strategie, das Bild über den Islam in Deutschland positiv zu verändern.

Mehr noch: Seit 2007 ist es dem Rat nicht einmal gelungen, in Berlin anzukommen. In der mediengeprägten deutschen Öffentlichkeit ist das ein schwerer Fehler. Seine redegewandten und talentierten Vertreter, so zum Beispiel Aiman Mazyek vom Zentralrat der Muslime (ZDM), sitzen noch immer in der Provinz. Das ist keine Frage des Geldes, sondern leider wohl eher Absicht.

Um den geplanten Stillstand besser zu verstehen, muss man sich die verkrustete Struktur des KRM vergegenwärtigen. Angetreten mit der Idee einer „Einheit“ der Muslime zementiert der Zusammenschluss in Wirklichkeit die Gräben. Auffallend ist auch, dass der Koordinationsrat seine Gelehrten eher kurz hält und gerade jetzt wichtige religiöse Aussagen und fundierte Abgrenzungen meidet.

Die großen Moscheeverbände stärken den KRM weder inhaltlich noch finanziell, fürchten sie doch, dass ein starker Rat die Macht der angeschlossenen Verbände begrenzen könnte. Es ist das alte Dilemma des politischen Islam: Es geht immer nur um die Stärkung der eigenen Macht. Nötig wäre aber jetzt ein Forum, das die kreativen Kräfte der Muslime schnell bündelt, effizient zusammenführt und auch für den Erfolg anderer arbeitet.

Was tun? Natürlich werden Kritiker des Stillstands schnell selbst angegriffen und zur Solidarität verdonnert. Aber, konstruktiv gesehen, es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder drängen die junge Muslime in den Verbänden – die mit den ethnischen Grenzziehungen sowieso nichts mehr anfangen können – zur Veränderung oder aber man vergisst die Idee einer angeblichen Stärke, die sich nur noch durch ausgewiesene Mitgliederzahlen definiert. Wäre weniger gar mehr?

Es ist an der Zeit, dass Alternativen der Zusammenarbeit formuliert werden, die die Muslime in Deutschland besser positionieren. Trennung nach Herkunftsländern ist Luxus. Würden die Muslime effektiver zusammenarbeiten und ihre guten Ansätze koordinieren, ist ein Imagewandel nur eine Frage der Zeit und mehr als möglich. Wir haben ja bereits gute Ansätze: muslimische Medien, ökonomische Projekte und Frauenarbeit. Nichts davon lässt sich auf einen Verband beschränken. Wir brauchen Zahnräder, die hier ein anderes Gemeinschaftsgefühl anstreben.

Die Debatte, ob der Islam Teil Deutschland ist, kann nur mit neuen Angeboten von muslimischer Seite beigelegt werden. Wer Stiftungen etabliert und nicht nur Kontrolle nach Innen anstrebt, kümmert sich eindrücklich um das Gemeinwohl. Zeigen wir doch endlich gemeinsam, dass wir Deutschland schätzen. Die deutsche Philosophie und Literatur – mit der Stadt Weimar als Symbol – bietet sich hier als Brückenschlag an. Leider zeigt der Koordinationsrat – mit seinem Spagat zwischen Herkunft und Zukunft – auch hier viel zu wenig Interesse.

Die Zeit drängt. Wir brauchen eine neue Graswurzelbewegung und eine Koordination, die sich nicht bürokratisch einigelt, sondern sich Neuem interessiert öffnet. Gerne auch mit dem KRM, notfalls aber auch ohne. Kurzum: Wann beginnt das Ende der Sommerpause?

„Zu Lasten der Mehrheit“

(iz). Innerhalb der islamischen Gemein­schaft hat das Internet zu einer neuen Gesprächskultur geführt. Jeder – ob Gelehrter oder nicht, ob kompetent oder unwissend – kann sich an den Diskussionen über islamische Themen betei­ligen. Wenn auch an manchen Stellen die Qualität dieser Debatten etwas zu wünschen übrig lässt, ist es nicht schlecht, dass Muslime sich auch auf diesem Weg mit dem innerislamischen Streit ausein­andersetzen. Es ist nicht einmal neu, zeichnet den Islam doch jahrhundertelang eine Kultur des niveauvollen ­Streites über Glaubensinhalte aus, wenn auch natürlich auf Grundlage einer ­gemeinsamen Basis; dem gemeinsamen Festhalten an den wichtigsten Regeln der Glaubenspra­xis, den Ibadat und den Muamalat. Im Medienzeitalter sollte man als Beo­bachter oder Teilnehmer nie ganz verges­sen, dass ein virtuelles Bild nicht vollkom­men dem realen Bild eines Phänomens entspricht. Die berühmte Verwandlung der Mücke in den Elefanten gehört ebenfalls zu den gewohnten Spielarten ­neuer Medien. Ganze Gruppen über einen Kamm zu scheren oder gar Muslime zu beleidigen – bis hin zur Unsitte, sich zum Richter des Glaubens anderer Muslime aufzuschwingen -, sollte zumindest zwischen uns Muslimen sowieso verpönt sein.

In diesem Sinne beteiligt sich auch die Islamische Zeitung immer wieder aktiv an den Schlüsseldebatten unserer Zeit. Grundsätzlich sind wir der Auffassung, dass keine Politik dieses Jahrhunderts ohne die Bezugnahme zu ökonomischen Fragestellungen verstanden werden kann. Überraschenderweise gilt dies auch für das große Thema der letzten Wochen: den salafitischen Wahabismus. Genug Geld hatte diese Gruppe immer. Über Jahrzehnte hindurch gab es die ­Ideologie nur als „Exportschlager“. In ihrem Ursprungsland selbst, in Saudi-Arabien, gelang es dem Königshaus lange, die Aggression dieser Gruppe mit Hilfe zahlrei­cher Petrodollars nach außen zu lenken. Die ursprüngliche logistische Zusammenarbeit der Dschihadisten mit den Amerikanern in Afghanistan ist hinläng­lich bekannt.

Aus ökonomischen Gründen – mit anderen Worten, aus Rücksicht gegenüber dem Wirtschaftspartner Saudi-Arabien – hatte der deutsche Verfassungsschutz diese Gruppierungen bis in das Jahr 2001 nicht erwähnt. Der radikale Arm der ­salafitischen Strömung, der so ­genannte „islamische Terrorismus“, hat mit seinen abscheulichen Verbrechen und seiner Idee eines „Ausnahmerechts“ bis heute nicht etwa dem Islam gedient, sondern die Vorlage für Vergeltung, aber auch für Krieg, Terror und Propaganda gegen Mus­lime geliefert. „Nicht jeder Salafist ist ein Terrorist, aber jeder der uns bekannten ­Terroristen war irgendwann einmal in salafitischen Zusammenhängen unterwegs“, wurde Verfassungsschutz-Chef Fromm im letzten Sommer zitiert. Diese alarmierende Aussage ist keine Polemik, sie stimmt und muss von Muslimen nachdenklich reflektiert werden. Schon im Interesse unser teilweise halbgebildeten Jugend sollte man – mit allen zur Verfügung stehenden gesellschaftlichen Kräften – den radikalen Flügel des Salafismus schlicht ausgrenzen und auch bei entsprechender Möglichkeit auffordern, unser Land zu verlassen.

Im Interesse der ausgewogenen Beurteilung des Phänomens Salafismus gehört auch ein anderes Kapitel im vielschichtig gewordenen Verhältnis von Staat und Muslimen. Die Ulmer Urgemeinschaft des radikalen Salafismus in Deutschland wäre vermutlich nicht ohne Mithilfe eines dubiosen Chefpropagandisten, der gleichzeitig V-Mann des baden-württem­bergischen Verfassungsschutz war, entstanden. Bis heute ist der Fall nicht aufgeklärt und der „Hassprediger“ steht auf keiner Fahndungsliste. Zweifelsohne gibt es praktisch keine Terrorgruppe in Eu­ro­pa, die nicht nachweislich auch von V-Leuten aktiv unterwandert war. Ohne etwas unterstellen zu wollen: Aber auch hier sollte sich die zu Recht besorgte Öffentlichkeit nicht einschläfern lassen.

Warum fällt es eigentlich manchen Muslimen schwer, gegen „salafitische Gruppierungen“ geistig mobil zu machen? Dafür gibt es verschiedene Gründe: Zunächst einmal verbindet alle Muslime die Liebe zum Propheten und zu den ersten muslimischen Generationen. Da sich der Salafismus „exclusiv“ auf sein Verhältnis zum Ursprung beruft, fällt es hier vielen Muslimen schwer, angemes­sen zu reagieren. Nur wenige Muslime verstehen den schleichenden Übergang von einem lebendigen Einheitsglauben – gemäßigt durch das praktische Beispiel des Propheten und den ‘Amal von Medina – hin zu einer modernen, abstrahierenden Ideologie, die den Salafismus heute auch ausmacht.

Nur langsam werden an sich ­wichtige, aufklärende Bücher – wie Abdelwahab Meddebs „Die Krankheit des Islam“ – oder viele Texte in der Islamischen Zeitung über die Widersprüche „islamischer Ideologie“ wahrgenommen. Der Aufsatz „Jenseits von Eden“ des Islamwissenschaftlers Muhammad Sameer Murtaza auf islam.de zeigt die Verflechtungen des Wahabismus beziehungsweise Salafismus und erklärt seine – Muslimen oft nicht bekannte – historische Entstehungsgeschichte. Die Wandlung der positiven Lebensenergie der Muslime zu einem modernen Geist – der stets verneint und die neue Welt mit seinem Glauben nicht etwa aufbauen, sondern zum Einsturz bringen will – beschreiben diese Autoren durchaus treffend.

Allerdings erschwert eine ­schleichende Politisierung des Diskurses die objektiv notwendige Kenntnisnahme von Fakten. Der beliebte Gegensatz zwischen rückwärtsgewandtem Salafismus und moder­nem Liberalismus kann Muslimen den fatalen Eindruck vermitteln, als würde eine konsequente Abrechnung mit dem Salafismus und seinem Anspruch auf eine Nähe zu den Quellen in der Praxis aus dem Islam herausführen. Die Verknüpfung der notwendigen Zurückweisung des (wahabitischen) Salafismus. allerdings nach Maßgabe einer teilweisen Aufgabe der ganzheitlichen Glaubenspraxis, die bei manchem Kritiker ebenfalls mitschwingt, wäre für die innerislamische Debatte fatal.

An dieser Stelle muss man kritisch hinzufügen, dass ein Grund für die ­mediale Herrschaft der Extreme und das unverhältnismäßige Gewicht von Kleingruppen in der Schwäche der Mitte zu finden ist. Der (angeblich) organisierte Islam in Deutschland, die Verbände und Moscheegemeinden haben zwar agile Funktionäre, aber bisher kaum glaubwürdige Gelehrte in der Öffentlichkeit etabliert. Ein Grund warum die, durchaus vorhandenen Lehrer bisher von der Bürokratie eher versteckt wurden, ist evident. Eine aktive, selbstbewusste islami­sche Lehre würde zwar den Extremismus zurückdrängen, könnte aber kaum bestätigen, dass die Zakat unnötig geworden ist, dass die ethnische Einteilung von Muslimen authentisch sei oder es besser wäre, GmbH’s als Stiftungen zu fördern. Im Ergebnis überlässt der organisierte ­Islam bisher das Internet den zahlreichen Laienprediger oder fördert verhalten eine vom Alltag abgehobene „Theologie“ an den Universitäten.

Fakt ist, der KRM – als mögliche Inte­ressenvertretung der verschiedenen muslimische Strömungen in Deutschland – ist seit Jahren gelähmt und bisher nicht in der Lage gewesen, ein aktives Programm – von und für Muslime – in der Öffentlichkeit zu etablieren. Die fehlende Präsenz in der Hauptstadt spricht hier Bände. Extreme Gruppen berufen sich daher immer wieder auf die Passivität und angebliche Gleichgültigkeit der muslimischen Mehrheit. Es wird Zeit, dass wir Muslime der Mitte unsere Außenwir­kung wieder gemeinsam – und vor ­allem stärker – selbst bestimmen.

Sorgen macht die augenscheinliche Ins­trumentalisierung des islamischen Extremismus durch einige Konservativen. Leider bekommt diese Denkrichtung ­immer wieder ideale Vorlagen. Ein Para­debeispiel sind die spektakulären Aktio­nen des Hartz-IV-Empfängers Ibrahim Abou-Nagie, der die Deutschen flugs mit der Massenverteilung einer Qur’anübersetzung vom Unglauben bekehren ­wollte, aber in seiner eigenen, nun leider öffent­lichen Existenz voller Widersprüche lebt. Im Jahr 2010, so berichtet er stolz auf Youtube, sei er schon vom Verfassungsschutz angesprochen worden, der – wie er schmunzelnd berichtet – seine polemi­sche Wortwahl nicht so gut fand. Niemand weiß, was aus diesen Kontakten wurde.

Für manche Konservative, die sehr häufig keine halbwegs niveauvollen Muslime persönlich kennen, werden diese vorgeschobenen Akteure zum Symbol des Islam in Deutschland an sich. Bedenklich in Sachen Öffentlichkeitsarbeit agiert gelegentlich auch der ­christsoziale Bundesinnenminister Friedrich, der gerade zugeben musste, dass sein Ministerium bei der Veröffentlichung einer ­Jugendstudie ausgerechnet die „Bildzeitung“ als bevorzugten Medienpartner wählte. Friedrich hatte dann in der BILD die Studie einseitig – und unter Protest ihrer Autoren – als Indiz für das angeblich wachsende Gefahrenpotential muslimischer Jugendlicher bewertet. Viele Muslime rätseln schon länger über die Strategie des Ministers und bemängeln die Kultivierung der Gegensätze.

Geht es am Ende doch nur um die Förderung genehmer Muslime oder gar um eine mittelfristige „Verstaatlichung“ oder Bevormundung der künftigen muslimischen Vertretungen? „Der medienwirksa­me Aufschwung der kleinen Gruppe der Extremisten schafft die Voraussetzungen für die uns alle überragende Dialektik“, schrieb Khalil Breuer auf der IZ-Webseite über die Lage. ”Auf der einen ­Seite die vielbesungen Salafiten, auf der ande­ren Seite ein staatstragender, ­liberaler ­Islam, der trotz seiner Bedeutungslosigkeit zum entscheidenden ­Vertragspartner mutiert.“

Die Hype um den Salafismus – nur wenige Tage vor der Islamkonferenz entfacht – kommt tatsächlich denen ­gelegen, die im Islam in Deutschland vor allem ein langfristiges Sicherheitsproblem ­sehen wollen. Die hierarchisch verfasste Konferenz wirkt zunehmend als präventive Polizeiarbeit und richtet darüber hinaus weiteren Flurschaden an. Immer mehr „normale“ Muslime sehen in der Islamkonferenz und der andauernden Assozi­ierung der Muslime mit Gewalt vielmehr eine dauerhafte Beschädigung ihres Images.

Ein Mittelweg und die Stärkung der Mitte, wo sich die praktizierenden und maßvollen Muslime sehen, sieht ­wahrlich anders aus. Überfällig wäre die endgülti­ge und thematische Loslösung der Konferenz vom Innenministerium. Die notwendige Zusammenarbeit der Muslime mit dem Staat gegen den Extremismus könnte dort mit weniger Getöse fortgeführt werden. Die Debatte weiterhin auf Sicherheitsaspekte zu reduzieren, ist schädlich. Es richtet sich schlussendlich gegen die Interessen der Bundesrepublik, dass noch immer Millionen von potenti­ellen Bürgern mit Gewalt und Extremis­mus assoziiert werden.

„Wir brauchen Alternativen!“ Ein Kommentar von Khalil Breuer

(iz). Der Umgang des Bundesinnenministers mit dem Islam wirkt zunehmend wie eine Inszenierung. Vor den wichtigen Wahlen in Nordrhein-Westfalen herrscht bei Konservativen im Lande eine durchschaubare Arbeitsteilung. Die Wortmeldungen bewegen sich zwischen den Forderungen nach einer besonnenen Innenpolitik und der Bedienung der Stammwähler – besonders derjenigen mit leichter Identitätskrise. Der Vorsitzende der CDU-Bundestagsfraktion Kauder bezweifelt in dieser Logik, ob der „Islam zu Deutschland gehört“. Innenminister Friedrich gibt parallel auf der Islamkonferenz – deren Ablauf, Themen und Teilnehmer er ganz demokratisch alleine bestimmt – für ein paar Stunden den besonnen Innenpolitiker.

Nicht lange vor dem Treffen war der „andere“ Friedrich mit seiner merkwürdigen Interpretation einer Jugendstudie – und mit Hilfe seines „Medienpartner” BILD – an die Öffentlichkeit gegangen. Das Ziel war klar: Die Existenz von über vier Millionen Muslimen in Deutschland unter die Logik der „Extremismusabwehr“ zu stellen. Das heißt für Muslime: Immer defensiv, immer entschuldigend, immer anbiedernd um Anerkennung bittend. Die bequeme Nebenwirkung dieser Strategie ist, dass die Muslime in Deutschland bis heute verfassungsrechtlich eindeutig benachteiligt werden.

Ganz zufällig wirkt auch das Spektakel um den Salafismus nicht. Vorsicht bitte: Ja, es gibt kaum einen Terroristen, der nicht von dieser Schule infiltriert wurde. Aber es hätte auch ohne einen V-Mann des baden-württembergischen Verfassungsschutzes die Ulmer Muttergemeinschaft des extremen Salafismus so nicht gegeben. Der Mann lebt übrigens bis heute vollkommen unbehelligt in Saudi-Arabien. Das scheint keinen unserer scharfen Innenpolitiker bis heute weiter zu stören.

Der medienwirksame Aufschwung der kleinen Gruppe der Extremisten schafft die Voraussetzungen für die uns alle überragende Dialektik. Auf der einen Seite die vielbesungenen „Salafiten“; auf der anderen Seite ein staatstragender „liberaler Islam“, der trotz seiner Bedeutungslosigkeit zum entscheidenden Vertragspartner mutiert. Das Ergebnis dieses planvollen Gegeneinanders ist die absehbare Verstaatlichung des offiziellen Islam. Es ist unter diesen Umständen verständlich, dass immer mehr Muslime mit dem Spektakel Islamkonferenz nichts mehr anfangen können.

Konkrete Inhalte der Debatte sind Muslimen beinahe in Gänze unbekannt. Die Islamkonferenz – eine an sich gute Idee des ehemaligen Innenminister Schäuble – dreht sich inzwischen offensichtlich im Kreis. Offiziell und immer wieder die Verneinung von „Zwangsheirat“ und „Gewalt“ zelebrieren zu müssen, empfinden viele Muslime zu Recht als Beleidigung. Wo endet das? Werden wir Muslime auch bald klarstellen müssen, dass es keinen „islamischen Bankraub“ gibt?

Bleibt die Frage nach der Mitte. Hier müsste beispielsweise der KRM – der sich ja als Interessenvertretung aller Muslime versteht – agieren. Leider kommt da außer vielen langweiligen Presseerklärungen relativ wenig. Noch immer können sich die Verbände nur schwer aus ihren alten ethnischen Beziehungen befreien. Es fehlt ihnen an einer glaubwürdigen Vision, was positiv gedacht das Angebot des Islam in Deutschland sein soll. Keine Präsenz in Berlin und kein wahrnehmbares Programm, so wird die Mitte weiter geschwächt. Es wird Zeit für eine alternative Islamkonferenz, deren primäres Ziel die Stärkung der Mitte und die Zurückdrängung der Extreme sein sollte.

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Hintergrund: Über das Verhältnis westeuropäischer Staaten zu den Moscheen. Von Jonathan Laurence

Die Beziehungen zwischen Staat und Moscheegemeinden in Westeuropa ­haben sich in den letzten 15 Jahren erkennbar weiter entwickelt.
(CGNews). Etwas mehr als ein Prozent aller weltweiten Muslime, rund 1,5 Mil­liarde Menschen, leben in Westeuropa. Ungeachtet dessen hat diese Minderheit eine überproportionale Wirkung auf Religion und Politik in ­ihrer neuen Heimat. In nur 50 Jahren wuchs die muslimische Bevölkerung von einigen zehntausend auf 16 oder 17 Millionen in 2010 an – schätzungsweise jeder 25. Westeuropäer.
Auf der einen Seite wächst die Vorstellung unter einheimischen Europäern, dass dem Islam – der einstmals ungehin­dert im Nachkriegseuropa wachsen durfte – Einhalt geboten werden müsse. ­Diese Weltsicht fordert von den Europäern, dass sie aus ihrem Schlaf aufwachen und „Eurabien“ besiegen. Als Gegenentwurf zu diesem Narrativ gibt es die Meinung, wie sie von einigen muslimischen Vertre­tern vertreten wird, wonach die europä­ischen Regierungen grundsätzlich repres­siv und intolerant gegenüber Vielfalt eingestellt seien.
Beide Sichtweisen sind unangemessen und – was noch wichtiger ist – verpassen den breiteren Trend, der vor Ort abläuft.
Europäer und Muslime haben in den letzten zehn Jahren erfolgreich ­verhandelt und sich aneinander angepasst. Dies wurde durch verschiedene, entscheidende Momente bestätigt. In dem, was alltägli­che, aber trotzdem entscheidende Bereiche für religiöse Integration zu sein scheinen, sprechen muslimische Gemeinschaf­ten und europäische Regierungen miteinander und handeln gemeinsam. Dazu zählen Moscheebauten, die Ausbildung von Imamen und Seelsorgern, die Verfügbarkeit von Halal-Lebensmitteln und die Vergabe von Hadschvisen.
Vergleichen wir dies mit der ­Situation vor 10 oder 15 Jahren, als der Islam in der Innenpolitik bei europäischen Politi­kern und der Bürokratie im Wesentlichen unbekannt war. Insofern religiöse Fragen tangiert wurden, war dies die Zo­ne der Einwanderungsbehörden und der Diplomatie – nicht von Parlamenten und Innenministerien. Die Organisationen der islamischen Gemeinschaften in den [west-]europäischen Städten ­reflektierten diesen Zustand. Weit entfernt davon, organisch in ihrer lokalen, europäischen Kultur und Politik verwurzelt zu sein, waren sie immer noch von ausländischen Regierung und internationalen NGOs dominiert.
Mittlerweile erwächst eine neue Landschaft, in der muslimischen Verantwort­liche in steigendem Maße ihren Platz in Gesellschaft und den Institutionen ­ihrer Aufnahmeländer finden. Ein ­neuer poli­tischer Konsens – und die ­entsprechende Verwaltungspraxis – fasst Fuß. Dies reflektiert die sich ausbreitende, pragmatis­che Anerkennung der ununkehrbaren muslimischen Präsenz in [West-]Europa.
Die Periode zwischen der Mitte der 1990er und der Mitte der 2000er Jahre war eine Phase des größten Wachstums in der Beziehung zwischen dem Islam und den europäischen Staaten. Das eindrücklichste Beispiel einer europaweiten Bewegung hin zu einer Integration des Islam kam mit der Entwicklung nationa­ler Beratungsgremien. Vorbei waren die adhoc getroffenen Entscheidungen bezüglich jener Fragen, die sich muslimischen Gemeinschaften stellten. Vorbei sind die Arbeitsgruppen der vorangegan­genen Jahrzehnte, die zwischen den Ministerien gebildet wurden. Ersetzt wurden sie durch den Aufbau kooperativer Institutionen und Einrichtungen von Stellen zur Klärung der staatlichen Beziehungen mit den Moscheen.
Quer durch Europa war einer der Höhepunkte die institutionelle Anerkennung und Heimischwerdung des Islam die Form zentraler Gremien. Führungsgremien wie der Französische Rat für den Muslimischen Glauben, der Spanische Islamrat, Deutschlands Islamkonferenz und das italienische Islamkomitee ­halfen bei der Lösung praktischer Fragen zur religiösen Infrastruktur mit. Diese reichen von der Einrichtung von Plätzen für Imame und Seelsorgern in öffentlichen Institutionen über die Regulierung von Moscheen, der religiösen Bildung bis zu Halal-Lebensmitteln und Visen für die Hadsch.
Während diese neue Realität anhält, entsteht eine neue Ordnung der Gemein­schaftsführung und der Imame. Eine, die sich stärker mit lokalen Gesellschaften mischt und besser vertraut ist mit den pluralistischen Systemen der Beziehungen von Staat und Islam, den ­kulturellen Normen Europas sowie den einheimischen Sprachen. Dazu gehören Muslime mit unterschiedlichen Hintergründen, aber auch Nichtmuslime. Während muslimische Organisationen sich ihren Weg durch die Institutionen bahnen, die die Religionsausübung bestimmen, können Behörden die Chancen zu Beratungen nutzen, aber auch strukturelle Anreize für den interreligiösen Dialog und die Sicherheitspartnerschaft mit lokalen Vertre­tern bereitstellen.
Organisationen und Führungsgremien, die zuvor ausschließlich jenseits der europäischen Grenzen auf der Suche nach islamischer Autorität und Authentizität waren, gewinnen langsam an einheimischen, institutionellen Bezügen.
Es gibt immer noch viel Raum für Verbesserungen, innerhalb neuer Zonen der Vermittlung. Aber dazu wird es nur kommen, wenn die Zugewinne des letzten Jahrzehnts nicht dem übersteigerten Pessimismus einer negativen Erzählung über die Zukunft der europäischen Muslime geopfert werden. Soll dieser Prozess andauern, müssen beide „Seiten“ nach oben schauen und im Geiste erkennen, dass ihnen der Himmel nicht auf den Kopf fällt.
Jonathan Laurence ist Außerordentlicher ­Professor für Politikwissenschaften am ­Boston College und Gastdozent am Brookings Insti­tute. Sein jüngstes Buch heißt ­“The ­Eman­cipation of Europe’s Muslims“.

Ein Debattenbeitrag von Wolf D. Ahmed Aries zur öffentlichen Bewertung der aktuellen Studie über muslimische Jugendliche

Hannover (iz). Wer den Blog von Serdar Günes aufruft, entdeckt eine Seite, auf der die wohl meisten – wenn nicht fast alle – Untersuchungen zu Fragen des Islam in diesem Land aufgeführt sind. So wurden „die“ Muslime in ihren unterschiedlichsten gesellschaftlichen Vorkommen analysiert (um nicht seziert zu schreiben).

Es sind in den zurückliegenden zwei Jahrzehn­ten 197, das heißt in der Zeit von 1994 bis 2012, Befragungen von Muslimen rund 200 Mal durchgeführt; wer sie denn seien, was sie tun, denken oder was sie über ein gegebenes Thema denken. Die veröffentlichten Berichte umfassten nicht nur eine überschaubare Anzahl von Seiten, sondern waren teilweise hoch differenzierte Arbeitsberichte von mehreren hundert Seiten.

Man befragt Muslime, aber redet nicht mit ihnen. Die Muslime reagieren ihrerseits mit Stellungnahmen, in denen Missverständnisse in den Untersuchungen, die Fehlinterpre­tationen ihres Glaubens und christlichen beziehungsweise säkularen Unterstellungen aufgegriffen werden. Leider fehlt den muslimischen Verbänden bisher das Geld, um ­eigene Feldforschung dagegen zu setzen; zugleich machte sich eine soziale Aufsteigerproblematik der ersten und zweiten Genration bemerkbar: Man hatte nämlich nur jene Fächer studiert, von denen man hoffen konnte, möglichst rasch (viel) Geld zu verdienen: ­Medizin, Jura, Ingenieurwissenschaften u.a.m.

Die Diskurse zur Integration beziehungsweise zum Islam wurden und werden aber in Sozial­wissenschaften geführt. Sie stellen ihren ­Methodenapparat zur Verfügung, das heißt ­Fragebogen, strukturierte und nicht strukturierte Interviewformen, statistische Metho­den, Verhaltensbeobachtungen u.a.m.

Politiker, Journalisten und andere Laien übersetzen die Ergebnisse anschließend, sodass Schlagzeilen entstehen, mit denen man hausieren kann. Die Wissenschaftler ­protestieren dagegen, aber was kümmert es jene, die ihre politischen Botschaften schon unter die ­Leute gebracht haben.

Dies der Fall in der neuesten Studie zu den „Lebenswelten junger Muslime in Deutschland“. Zwar warnten ihre Autoren davor, dass „diese und die folgenden Prozentangaben keinesfalls weder auf alle in Deutschland leben­den Muslime im Allgemeinen, noch auf alle in Deutschland lebenden jungen Muslime im Alter von 14 bis 32 Jahren hochgerechnet werden dürfen“, doch welcher Journalist oder Politiker kümmert sich um solche wissenschaftlichen Bedenken. Sie gebrauchen das, was ihnen dient. Man könnte auch sagen, dass sie die Wissenschaft missbrauchen, um mit ihrem Renommee Tagespolitik zu betreiben.

Hinzu kommt, dass Laien zuerst und häufig nur die Zusammenfassungen lesen und nicht die Untersuchungen selbst, weil sie deren Fachbegriffe ebenso wenig verstehen wie die Statistiken, mit denen die Forscher ihre Ergebnisse erarbeiten. Das gilt auch für Annah­men, auf denen Untersuchungen beruhen. Darauf hat vor allem Naika Foroutan (FU Berlin) aufmerksam gemacht.

Sie belegen, dass entgegen der bisherigen Kriterien der Struktur (Bildung, Arbeitsmarkt), soziale Integration (Freundschaft, Vereine) und kulturelle Aspekte wie Sprache in ­dieser Untersuchung zum (ersten Mal) der Schwerpunkt auf Gefühlen liegt. Allerdings erfasst man sie nur mit wenigen Fragen, unter ­denen es unter anderem um den Kontakt mit Muslimen und Deutschen ging. Das heißt, man vergleicht die Nationalität der einen mit der Religion der anderen. Für einen säkularen Staat ist dies eine erstaunliche Mixtur.

Dazu wurden vor allem Schüler ­angesprochen und nicht muslimische Wehrpflichtige, Polizisten, Universitätsdozenten oder Beamtenan­wärter beispielsweise im Auswärtigen Dienst. Ihre wachsende Zahl bestätigt die ­Ergebnisse anderer Befragungen, die von einer zunehmenden Integration sprechen.

Und so kann man Dr. Foroutan nur zustimmen, wenn sie den Verdacht äußert, es ginge den Auftraggebern im Bundesinnenministerium darum, die bisherigen Integrationsfortschritte durch eine neue Spiraldrehung – von den ­Sachfragen zu den Gefühlen – zu forcieren, in dem man die Messlatte weiter nach oben legt. Dieser Gestus erinnert an die Integration der Huge­notten beziehungsweise der Flüchtlinge nach 1945.

Leider gibt es eine weitere und zu meist übersehene Entwicklung. Die Populismusforschung zeigt, dass sich die religiöse Minderheit der Muslime ähnlich verhält wie die Gesamtbevölkerung. Auch hier gibt es extreme Positionen. Während sich das eine Extrem verharmlosen lässt, kann man das andere gebrauchen oder missbrauchen. So wird es Zeit, dass die Verbände ­anfangen, ihre Hausaufgaben zu machen, indem sie selber Forschungskapazitäten aufbauen, um eigenes vorzulegen. Wer in einer Mehrheitsgesellschaft ankommen will, darf sich nicht auf öffentliche Symbole wie dem Moscheebau beschränken, sondern muss sich aktiv am gesellschaftlichen Diskurs mit eigenen Beiträ­gen beteiligen.

Es ist die Frage, ob sich diese Situation mit der Entwicklung in den neuen Islamzentren verändert. Der Vergleich in Sache ­Integration mit der Heidelberger jüdischen Hochschule macht bewusst, wie lange so etwas dauert. Aber haben wir Muslime so viel Zeit, um nicht zu einem neuen Woyzeck zu werden? Allein Allah ta’ala weiß es.

"IZ-Begegnung" mit dem jungen Autor und Journalisten Eren Güvercin über sein neues Buch und die Lage der Muslime in Deutschland

(iz). Wie ist die Lage der deutschen Muslime? Bisher waren es vor allem Beobachter von Außen, die dazu – mehr oder weniger qualifizierte – Aussagen treffen. Im April erscheint im Herder Verlag „Neo-Moslems. Porträt einer deutschen Generation“. Darin versucht der junge Autor Eren Güver­cin, neue und nach ­vorne weisende Antworten auf offene Fragen zu geben. Ihm geht es insbesondere um selbstbewusste Ansätze, mit denen sich die junge Generation der Muslime konstruktiv und überraschend zu Wort meldet.

Eren Güvercin, geboren 1980 als Sohn türkischer Eltern in Köln, studierte Rechtswissenschaften in Bonn und arbeitet als freier Journalist für verschiedene Hörfunksender und Zeitungen. Er ist Mitinitiator der „Alternativen Islamkonferenz“ und betreibt das Blog erenguevercin.wordpress.com.

Islamische Zeitung: Im April erscheint dein erstes Buch bei Herder („Neo-Moslems. Porträt einer deutschen Generation“). Wer sind diese Neo-Moslems? Musste man für sie extra ein neues Wort erfinden?

Eren Güvercin: Ich bin kein Freund davon, dass man für die Muslime in Deutschland neue Worte erfindet. Im Laufe der Entwicklung des Buches sind wir in der Kooperation mit meinem Lektor auf die „Neo-Muslime“ gestoßen. Er fand den Titel griffig und beim zweiten Nachdenken dachte ich, dass es für den Leser auf jeden Fall spannend sein ­würde.

Bei „Neo-Muslimen“ mag man im ersten Augenblick an Neonazis oder Neoli­beralismus denken. Also Begriffe, die negativ besetzt sind. Es vermittelt aber auch etwas, das neu und frisch ist und sich daher für den Titel eignet. Man muss auch die Seite der Vermarktung im Auge behal­ten, damit potenzielle Käufer angezogen werden. Daher fand ich diesen Titel gut.

Wer die Neo-Muslime sind… (überlegt)… Das sind junge Muslime wie ich, die einen türkischen oder arabischen Hintergrund haben, aber hier geboren und aufgewachsen sind. Sie sind ein ganz natürlicher Bestandteil der deutschen Gesellschaft wie alle anderen auch. Als Neo-Muslime kann man ebenso die größer werdende Anzahl deutscher Muslime sehen, die – aus welchen Gründen auch immer – zum Islam gefunden haben.

Islamische Zeitung: Du hast dich, auch in der IZ, Mitte letzten Jahres an der Liberalismus-Debatte beteiligt. Dabei wendest du dich auch gegen die Etikettierung von Muslimen. Ist das nicht ein Widerspruch zu der Vorstel­lung von „Neo-Muslimen“?

Eren Güvercin: Meine Kritik ­richtete sich an alle Seiten, da mit dem Label „konservativ“ oder „liberal“ Muslime etikettiert werden. Den Vorgang habe ich generell kritisiert; unabhängig davon, wie ich zu „konservativen“ oder „liberalen“ Inhalten stehe. Interessanterweise ­wurde meine Kritik nur von den Repräsentanten eines so genannten „liberalen Islams“ zurückgewiesen. Es gab natürlich auch Gegenstimmen, und diese werden sich jetzt sicherlich auf das Wort „Neo-Muslime“ stürzen und sagen: „Herr ­Güvercin, sie betreiben ja gleichfalls dieses Labeling!“ Da muss man sich aber erst einmal das Buch anschauen und dann bin ich auch für diese Kritik offen. Wenn man das Buch liest, wird klar, dass das keine Etikettierung ist, sondern nur ein Buchtitel. Schließlich urteilen wir über ein Buch ja nicht über den Titel, sondern über den Inhalt.

Islamische Zeitung: In Zeiten des Niedergangs denken Menschen oft mehr darüber nach, was sie sind, als was sie tun – Stichwort „Identitäts-Debatte“. Sind die Neo-Muslime da anders, oder leiden sie an ihrer ­Identität? Haben sie multiple Identitäten?

Eren Güvercin: Multiple Identitäten? Keine Ahnung. Ehrlich gesagt, sind dies Begriffe, die mir nicht viel sagen. Um es einfach zu machen: Ich als junger Muslim, der in Deutschland geboren und aufge­wachsen ist, finde diese ganzen Identitätsdebatten, wonach wir zwischen zwei Kulturen stünden etc., relativ nutzlos und öde. Sie haben mich nie interes­siert. Ich pfeife drauf.

Sie stehen auch nicht im Zentrum meines Buches. Ich versuche, in separaten Themenbereichen Debattenbeiträge zu leisten, bei denen man zu Anfang nicht gedacht hätte, dass hier Muslime etwas zu sagen hätten. Diese ganze Identitätsdebatte läuft schon seit 10 bis 20 Jahren. Wenn es so weitergeht, wird auch in den kommenden 20 Jahren um Identität, Integration und Kulturkampf und was auch immer gestritten. Ich finde die Vorstellung, dass wir armen deutsch-türkischen Muslime zwischen Stühlen sitzen würden, offen gestanden recht langweilig. Das ist auch nicht mein Thema.

Ich denke, wir sollten als Muslime einmal selbstkritisch fragen, ob wir zu ­allen Themen, die in Medien debattiert werden, etwas sagen müssen. Wir sollten vielleicht auch souverän genug sein und entgegnen, dass Identitätskonflikte nicht unser Thema sind. Ich persönlich will dazu keinen Beitrag leisten. Selbst in meiner Jugend war dies nie ein Thema für mich. „Bin ich ein Türke? Bin ich ein Deutscher?“ Das hat mich nie wirklich interessiert.

Islamische Zeitung: Es gibt viele neue Projekte – innerhalb wie außerhalb der bestehenden Strukturen – dieser neuen Generation. Ist sie für dich der Motor von Veränderung?

Eren Güvercin: (überlegt)… Es gibt natürlich gerade unter den jungen Muslimen viele verschiedene Initiativen. ­Seien es die Zahnräder, Internet-Communities, Cube-Mag etc. Ich finde es grundsätzlich positiv, dass Jugendliche aus verschiedenen Hintergründen, Vereinen und Verbänden zusammenkommen und etwas gemeinsam machen. Aber diese Projekte haben mich offen gestanden nie so angesprochen, dass ich 100-prozentig dahinter stehen würde.

Die meisten beschäftigen sich immer mit den selben Dingen. Oft handelt es sich dabei um eine Reaktion auf Debatten, die uns von der Gesellschaft vorgesetzt werden. Es ist selten der Fall, dass junge Muslime eigene Themen setzen und auch einmal das Bild der Muslime in Deutschland brechen. Die ­Generation unserer Eltern konnte das nicht, weil sie aus einem ganz anderen Milieu kam und einen anderen Erfahrungshorizont hatte. Meine Eltern sind damals Ende der 1960er Jahre aus einem anatolischen Dorf direkt nach Deutschland gekommen. Sie hatten keinerlei Sprachkenntnisse, haben aber das Beste aus ihrer Situ­ation gemacht. Sie haben alles für uns getan. Selbst wenn meine Mutter eine Analphabetin ist, hat sie darum gekämpft, dass ihre Kinder die beste Bildung ­bekommen.

Es liegt jetzt an uns, gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen und voranzukommen und auch von uns aus der Gesellschaft etwas anzubieten. Ich ­finde, dass viele junge Muslime auf ihre Situation nur reagieren, als dass sie agieren würden und aus einer Position der ­Stärke vielleicht auch zu anderen als den medi­al inszenierten Themen Stellung ­beziehen würden.

Islamische Zeitung: Aus welchen Gründen auch immer haben wir einen Dschungel multipler Identitäten und Lebensentwürfe – auch unter den Muslimen. Sie sind – anders als die so genannten liberalen Kritiker – keine homogene Masse. Wie lassen sich für die Muslime im Dschungel dieser Meinungen verbindliche Positionen formulieren? Können wir verhindern, dass das ganze in Bedeutungslosigkeit abgleitet?

Eren Güvercin: Egal, welcher Strömung man angehört, gibt es immer viele gemeinsame Nenner. Entscheidend ist, dass man nicht nur zwischen Gleichgesinnten in seinem eigenen Ghetto lebt. Wir müssen aus unserem eigenen Milieu heraustreten und uns mit anderen Muslimen treffen. Ungeachtet der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Verband oder zu einer spezifischen Initiative lassen sich immer verbindliche Elemente finden.

Betrachten wir die Debatte der letzten Monate zwischen so genannten „konser­vativen“ und „liberalen“ Muslimen. Würden sich die Vertreter beider Positionen wirklich begegnen, ließen sich Punkte formulieren, die sich als gemeinsame Ansichten herauskristallisieren.

Ich halte nichts von diesen künstlichen Gräben – seien es die zwischen verbands­gebundenen und ungebundenen Muslimen. Obwohl ich selbst nie Mitglied gewesen bin und die Verbände mich persönlich auch nicht ansprechen, sehe ich bei der Begegnung mit Mitgliedern von Milli Görüs oder anderen großen Verbänden schon, dass wir viele Gemeinsamkeiten haben. Selbst die Mitglieder eines bestimmten Verbandes sind in sich überhaupt keine homogene Masse. Es wäre beispielsweise bei der Milli Görüs unfair zu behaupten, alle ihre Mitglieder seien konservativ oder sonst was. Selbst innerhalb der „liberalen“ Muslime wird man solche finden, die teilweise konserva­tive Ansichten haben. Die Welt ist nicht so schwarz-weiß, wie wir sie uns gerne zeichnen würden. Daher ist die inflatio­näre Verwendung der Labels „konserva­tiv“ und „liberal“, um sich von den ­jewei­lig anderen abzugrenzen, eine reine Kampfrhetorik. Inhaltlich steckt da kaum was dahinter.

Islamische Zeitung: Braucht es dafür nicht Pole der Autorität, die in dieser Vielfalt Prioritäten setzen? Oft werden die unwichtigsten Fragen – wie das Binden des Kopftuchs – auf die gleiche Stufe mit den wichtigsten – wie der Zakat – gestellt. Man gewinnt den Eindruck, dass das vertikale Wissens des Islam durch die neuen Organisations­formen nivelliert wird.

Eren Güvercin: In der islamischen Geschichte übernahmen diese Funktionen immer die Gelehrten. Viele jungen Muslime beschäftigen sich mit ihrem Din. Kommt es dann zu Fragen, ist das Inter­net die erste Instanz, der sie sich zuwen­den. Zuerst wird einmal „Schaikh Google“ konsultiert, anstatt zuerst zu einem Imam des Vertrauens zu gehen. Daher ist es umso wichtiger in unserer Zeit, dass die dafür ausgebildeten Personen mit solchen Fragen konfrontiert werden.

Niemand kann behaupten, dass alle Imame in Deutschland des Deutschen nicht mächtig wären oder in einer Paral­lelgesellschaft lebten. Es gibt genau so viele Imame, die wissen, wie das Leben in Deutschland ist und die die ­Probleme der Jugendlichen kennen. Man sollte sie aber auch ansprechen.

Islamische Zeitung: Nach mehr als einem Jahrzehnt Internet, soziale Netzwerke und digitaler Endgeräte; haben sich die traditionellen Formen und Denkregeln irreversibel geändert – Stichwort „Schaikh Google“ – oder finden die jungen Muslime einfach nicht die passenden Imame, denen sie sich zuwenden können?

Eren Güvercin: Natürlich gibt es ­dieses Problem, aber es gibt gleichermaßen immer mehr junge Muslime, die sich von den traditionellen Gemeinden dis­tanzie­ren. Sie bauen eigene, quasi gemein­schaftliche Strukturen auf. Natürlich kann man auf das Wochenendtreffen ­einer Jugendorganisation gehen und dort ein schönes Wochenende haben. Aber eine Moschee vor Ort, wo man zumindest zum Freitagsgebet hingeht und eine gemeinschaftliche Realität hat, ist eine andere Sache. Das ist ein Punkt, der defi­nitiv unter jungen Muslimen thematisiert werden sollte.

Das ist halt Fluch und Segen der Technik. Ich will nicht alles verteufeln, aber Muslimen sollte bewusst sein, dass – egal, welche Technik das ist – es auch einen Einfluss auf ihren Alltag hat. Es braucht hier eine kritische Distanz, oder besser gesagt einen gelasseneren Umgang mit der Technik.

Islamische Zeitung: Glaubst Du, dass einer deiner archetypischen Neo-Muslime, deren muslimische Identität nicht unerheblich durch Twitter, Facebook und das Internet geprägt wird, überhaupt noch in der Lage ist, so etwas wie die traditionelle Wissens­aneignung zu verstehen?

Eren Güvercin: Das Problem ist, dass sie es nicht kennen. Würden sie es kennenlernen, würden sie es definitiv schätzen. Ich glaube, sie versuchen sich aus dieser Unkenntnis heraus im Internet eine alternative Sicht zu suchen. Ich habe einen Zugang dazu, aber viele andere im meinem Umfeld haben es nicht. Könnten sie den qualitativen Unterschied erkennen, würden sie verstehen, dass das Internet kein authentisches Wissen ­bietet, sondern bloße Information. Die ­direkte Wissensvermittlung ist etwas ganz ande­res als die bloße Vermittlung von Information über das Internet etwa.

Die großen muslimischen Organisatio­nen, welche die Ressourcen dazu haben, sind in der Verantwortung, die muslimischen Jugendlichen auch mit diesem Wissen in Verbindung zu bringen. Wenn sie nicht dazu in der Lage sind, haben sie versagt.

Islamische Zeitung: Gelegentlich hat man das Gefühl, dass allen neuen Ansätze – von den „liberalen Muslimen“ bis zu den „Neo-Salafiten“ – die Herzenswärme und der Stallgeruch der alten Hadschis fehlt, die noch eine innere Verbindung zum Propheten und zu Medina haben. Das ganze wirkt manchmal etwas steril. Teilst du ­diese Erfahrung und brauchen wir dazu nicht ironischerweise „alte“ ­Elemente wie die Futuwwa?

Eren Güvercin: Im ersten Kapitel meines Buches würdige ich die erste Generation meiner Eltern, die hier alles aufgebaut hat. Ich habe sie als die „goldene Generation“ bezeichnet – ganz besonders die Frauen. Sie haben ganz viel ­geleistet. Gerade durch die einfache Spiritualität der anatolischen Bauern haben sie uns ganz viel vermittelt. Das können nur die wissen, die das auch erfahren haben. Was uns meine Eltern an Spiritualität ­gegeben haben, findet man an keiner Universität, auf keinem Wochenendtreffen, in kei­nem Iman-Seminar oder sonst irgend­wo. Ich glaube, dass wir als junge Muslime, die in Deutschland geboren wurden, glauben: „Wir sind fortschrittlich und haben in Europa eine gute Bildung genossen.“ Ich denke, dass wir langsam merken, was wir an unseren alten ­Leuten haben. Es ist genau diese ­Herzenswärme, die sie uns in den Hinterhofmoscheen vermittelt haben. Heute haben wir neue, repräsentative Moscheebauten, aber wenn die Spiritualität fehlt, dann nutzt auch das schönste Gebäude nichts. Es waren Menschen, die nicht viel zu reden brauchten, um echtes Wissen zu vermitteln. Auch in der gesellschaftlichen Debatte kommt die Wertschätzung der ganzen Gastarbeiter-Generation viel zu kurz.

Islamische Zeitung: Nehmen wir dein Buch als Ausgangsbasis; was wäre die Quintessenz, aus der man neue Sachen entwickeln könnte?

Eren Güvercin: Gegen Ende gehe ich auf meine Idee einer alternativen Islamkonferenz ein. Für manche mag das eine Provokation sein, weil man glauben könnte, dass es sich dabei um ein Konkurrenzprodukt zur DIK handelt. Die ihr zugrunde liegende Idee ist, dass bei einer wirklichen innermuslimischen Begegnung auf Augenhöhe womöglich vorher da gewesene Differenzen sich erfahrungsgemäß von selbst auflösen werden. Ich versuche mit Unterstützung von Feri­dun Zaimoglu, alle relevanten Muslime zusammenzubringen – konservativ oder liberal, organisiert oder unorganisiert. Wir sollten miteinander, statt übereinan­der reden. Es geht nicht um die Gründung einer Über-Organisation, sondern das einzige Ziel ist, dass sich die verschie­denen Muslime begegnen, sich austauschen und meinetwegen auch sich streiten. Das ist bisher niemals der Fall gewesen. Bisher kamen die Muslime nur auf Einladung seitens Dritter zusammen, wo es aber niemals ein Gespräch auf Augenhöhe gab.

Islamische Zeitung: Das scheint ja einer der Punkte zu sein, an dem du dich mit Lamya Kaddor triffst, die im letzten Monat einen „Muslimtag“ ­vorschlug…

Eren Güvercin: Die Idee stammt ja von Abdul-Ahmad Rashid, dem ZDF-Redakteur vom „Forum am Freitag“, den ich sehr schätze. Ich finde den Vorschlag auch gut, nur handelt es sich dabei um etwas anderes. Seine Idee ist die Organisation eines öffentlichen Events nach dem Vorbild des Kirchentags.

Ich finde solch ein Vorhaben wichtig und würde so etwas auch sofort unterstützen. Es geht mir bei der Alternativen Islamkonferenz aber um eine Debatte unter den Muslimen, bei der über alles gesprochen werden kann – meiner Meinung auch gerne hitzig. Um diese Offen­heit zu gewährleisten, braucht es einen geschützten Raum. Es muss auch Zonen geben, in denen die Muslime untereinan­der sein können. Dialogveranstaltungen haben wir meiner Meinung nach genug gehabt in den letzten Jahren. Warum soll es nicht auch einmal einen wirklichen Dialog unter Muslimen geben?

Islamische Zeitung: Lieber Eren, vielen Dank für das Gespräch.

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