Ankara vs. IS: erste Problem und Fortschritte im Kampf gegen die IS-Einheiten. Eine Zusammenfassung von Ömer Özkizilcik

(iz). Die Vereinigten Staaten und die Türkei einigten sich in der Einrichtung einer de-facto Schutzzone im Norden Syriens. Dafür sollte der so genannte Islamische Staat mit Luft- und Artillerieangriffen aus der Region vertrieben werden und als Bodentruppen sollten von der Türkei unterstützte Rebellengruppen einmarschieren. Dort sollen dann Flüchtlinge Schutz finden. Jedoch gibt es die ersten kleinen Probleme und schon manche kleine Fortschritte.

Nachdem die Al-Nusra-Front sich aus dem Norden Syriens von den Fronten zum IS abgezogen hatte und weitere Rebellenbrigaden sich dort stationierten, erwarteten alle den Beginn der Offensive gegen den IS. Jedoch kam sie nicht. Die internationale Koalition flog keine Angriffe auf den IS im Norden Aleppos.

Ein türkischer Offizier, der ungenannt bleiben wollte, erklärte dies damit, dass es Uneinigkeiten zwischen Ankara und Washington gäbe. Demnach sollen die türkischen Militärs gewillt sein, sofort den IS anzugreifen, jedoch wollen die USA erstmals abwarten. Diese abwartende Haltung führte der namentlich nicht genannte türkische Offizier darauf zurück, dass die USA über die Angriffe der Türkei auf PKK-Stellungen besorgt ist.

Insbesondere stören sich amerikanische Vertreter daran, dass die Türkei nur 10 Minuten vor dem Angriff auf PKK-Stellungen im Nordirak den Amerikanern davon Bescheid gaben. Als Akt der Revanche wurde es von Experten gesehen, dass die amerikanischen Kampfjets daraufhin in der Stadt Atmah – 800 Meter zur Grenze mit der Türkei – ein Waffendepot der Rebellenbrigada Jaysh-ul-Sunnah angriffen. Jedoch starben bei diesem Angriff 2 Kämpfer und 40 Zivilisten. Dies sorgte für Anspannungen zwischen den Verbündeten in Ankara und Washington.

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Jedoch scheint es, als ob sich die Parteien dennoch geeinigt haben und der Kampf gegen den IS wieder aufgenommen wird und man sich an den Plan halten will. Um Problemen vorzubeugen, soll der Informationsaustausch und die Zusammenarbeit intensiviert werden. Es wird erwartet, dass die große Offensive gegen den IS Anfang September beginnen wird.

//1// Die von der Türkei unterstützte Ahrar al-Sham bei Vorbereitungen des Angriffs auf den IS.

Währenddessen ereigneten sich gegenseitige Angriffe der IS und der Rebellen im Norden Aleppos. Der IS ergriff die Initiative und griff die Rebellen an, bevor sie angegriffen werde. Die Rebellen vereitelten diesen Angriff. Daraufhin begann eine Offensive der Rebellen, welche von Ahrar al Sham gegen den IS geleitet wurde. Dabei wurden einige Dörfer und eine Gas-Station vom IS erobert. In den Videos war zu sehen, dass die Rebellen neue Waffen aus der Türkei im Kampf gegen den IS erhalten haben. Die Kämpfe gehen inzwischen weiter fort, jedoch ohne wirkliche Luftunterstützung der internationalen Koalition.

Als positiv bewertet wird aber, dass die von der Türkei unterstützten Rebellenbrigaden geeint gegen den IS ohne Luftunterstützung Gebiete erobern können. Somit zeigt sich, dass die Rebellen schlagkräftiger sind, als so manche es annehmen. Nicht zu vergessen ist, dass die Rebellen gegen den IS im Norden Aleppos kämpfen und gleichzeitig im Zentrum Aleppos einen heftigen Kampf gegen Assad, Hizbullah und schiitische Afghanen führen, in dem die Luftwaffe von Assad merhmals täglich sie mit Fassbomben attackiert. Nicht zu vergessen ist auch, dass die Tow-Raketen, welche von Saudi-Arabien finanziert über die Türkei zu den Rebellen gelangen, eine wichtige Waffe gegen den IS sind.

//2// Die von der Türkei unterstütze Nureddin Zengi Bewegung während des Einsatz der Tow-Raketen gegen einen IS-Panzer.

Außerdem verkündeten die geistlichen Führer der Gruppen Ahrar al Sham, Feylaqus Sham, Sham Front eine Fatwa, wonach es für legitim gehalten wird mit der internationalen Koalition gemeinsam gegen die Terrorbande des IS zu kämpfen.

//3// Die von der Türkei unterstützte Sham-Front während eines Aufmarsches gegen IS-Stellungen.

Unterdessen veröffentlichte der IS ein Video, in dem er Erdogan als „Teufel“ diffamierte und ihn als Verbündeten der Christen und der PKK darstellte. Zudem wurde in diesem Video Erdogan mit Vergeltung gedroht, sowie Türken zur Unterstützung des IS aufgerufen.

Es bleibt abzuwarten, welche Fortschritte diese Taktik im Kampf gegen den IS bringen wird. Wichtig ist laut Beobachtern, dass der IS von sunnitischen Arabern, Kurden und Turkmenen mit der Unterstützung der mehrheitlich sunnitischen Türkei bekämpft wird.

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