Blutige Strategie des Terrors

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Die Sicherheitslage in der Türkei bleibt angespannt. Nun kam es erneut zu einer Explosion in der Metropole Istanbul. Ihr Gouverneur, Vasip Sahin, spricht von einem Selbstmordanschlag.
Istanbul (dpa/IZ). Bei einem Selbstmordanschlag im Zentrum der türkischen Metropole Istanbul sind mindestens fünf Menschen getötet und eine Vielzahl verletzt worden, teilte der Sahin am Samstag mit. Zum Hintergrund des Anschlags machte er keine Angaben. Es werde ermittelt. Die Nachrichtenagentur Anadolu bestätigte die Angaben in einer Meldung vom heutigen Morgen.
In der Nähe des Explosionsortes befindet sich ein Einkaufszentrum. Hubschrauber kreisten über dem Unglücksort, Rettungswagen rasten zur Detonationsstelle. Die Polizei sperrte die Einkaufsstraße Istiklal weiträumig ab, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete.
Die oberste Aufsichtsbehörde der Türkei für Radion und Fernsehen ordnete unterdessen eine befristete Nachrichtensperre für Bilder und Videoaufnahmen vom Anschlagwort an. Dazu gehörten Liveaufnahmen vom Anschlag, danach sowie Bilder von Opfern.
Das Auswärtige Amt forderte deutsche Staatsbürger in Istanbul auf, in ihren Hotels zu bleiben und auf weitere Informationen zu warten. Am Donnerstag hatte das Ministerium geraten, die Umgebung des Generalkonsulats zu meiden. Die diplomatische Vertretung befindet sich ebenfalls in dem Bezirk Beyoğlu. Außerdem wurde die deutsche Schule geschlossen, die sich in einer Nebenstraße der İstiklal Caddesi befindet, etwa einen Kilometer entfernt vom Ort der Explosion.
Erst vergangenen Sonntag gab es einen Anschlag in der Hauptstadt Ankara mit 37 Toten, zu dem sich eine Splittergruppe der verbotenen Terrororganisation PKK bekannte. Die Tat sei eine Vergeltung für die „Massaker in Kurdistan“, hatte die Gruppe in ihrem Bekennerschreiben mitgeteilt und zugleich neue Anschläge angekündigt. Die türkische Armee geht seit Monaten in einer Militäroffensive gegen die PKK im Südosten der Türkei vor.