Bosnien: Islamische Gemeinschaft verurteilt Kriegs-Rhetorik in der Region

Foto: Islamische Gemeinschaft Bosnien-Herzegowina

Sarajevo (MINA). Die islamische Gemeinschaft in Bosnien und Herzegowina verurteilt die kriegerische Rhetorik aus den politischen Zentren bestimmter Nachbarländer. Diese drohe, den bereits geschwächten Prozess zur Vertrauensbildung in der Region zu untergraben.
Die Islamische Gemeinschaft in Bosnien und Herzegowina fühle sich moralisch und sozial verantwortlich, in einer solchen Situation zu reagieren. Sie fordert alle Handelnden in der Politik und in Medien auf, „Verantwortung für unsere gemeinsame Zukunft zu zeigen“.
Die Gemeinschaft warnte ihre Mitglieder (Muslime in Bosnien sowie angeschlossene Mitglieder im Ausland) sowie alle anderen Bürger, sich nicht von Fakenews, politischer Unruhe und Propaganda täuschen zu lassen. Diese wolle bestimmte politische Interessen auf Kosten der Entwicklung von Vertrauen und Wahrhaftigkeit unter den regionalen Völkern durchsetzen.
Insbesondere forderte das kollektive Gremium der bosniakischen Muslime die Medien und deren Inhaber zu einem verantwortungsbewussten Handeln auf. Sie hätten zu vermeiden, dass Begriffe wie „Schlachten“, „Krieg“, „Angriffe“, „die größten Feinde unserer Nation“ in die öffentliche Debatte einsickern.
„Wir hoffen, alle aus dem vergangenen Krieg gelerntzu  haben, dass nur ein paar Lügen, ein wenig Misstrauen und ein paar unverantwortliche Maßnahmen ausreichten, um den Konflikt auszulösen, der schließlich zum Völkermord an den Bosniaken führte“, heißt es in der Verlautbarung. Jenen Menschen, die das größte Opfer dieses Konflikts gewesen seien, dürfe nicht ihr Recht auf politisches Denken und freie Artikulation ihrer politischen Interessen durch Kriegsdrohungen und verbale Angriffe auf die Integrität ihres Landes verweigert werden.