Bremen (Schura Bremen). Spätestens mit dem Besuch den des türkischen Vizepremier Bekir Bozdağ Anfang diesen Jahres wurde deutlich, dass es Deutschland an vielen muslimischen Familien fehlt die Pflegekinder aufnehmen. Herr Bozdağ sorgte sich hier um 4.000 türkischstämmige Kinder und verlangte vom deutschen Staat die Berücksichtigung ihrer kulturellen und religiösen Herkunft bei der Unterbringung in neue Familien.
Die Zahl bezieht sich lediglich auf die türkischstämmigen und wird dementsprechend größer, wenn weitere Kulturen einbezogen werden. Bozdağ beschreibt den „deutsch-türkischen Nachrichten“ seine Befürchtungen wie folgt: „Denn jene Kinder werden automatisch in eine kulturelle Zwangslage versetzt und es entstehen Identitätsprobleme, die zu Psychosen führen“.
Dabei wurde dieses Problem schon 2007 im Rahmen einer Recherche des Deutschen Instituts für Jugendhilfe und Familienrecht (DIJuF) festgestellt, dass die Nachfrage von muslimischen Familien nach Pflegekindern gering sei. Somit entstehen Probleme diese Kinder in die geeigneten Familien unterzubringen. Aus diesem Missstand heraus sind die Jugendämter deutschlandweit mittlerweile darum bemüht muslimische Pflegefamilien anzuwerben.
In diesem Sinne hat die Schura Bremen zusammen mit der PiB – Pflegekinder in Bremen eine Informationsreihe in einigen Bremer Moscheen geplant. „Die muslimischen Haushalte in Bremen sind sich dem Problem gar nicht bewusst und haben oftmals eine Hemmschwelle gegenüber bürokratischen Angelegenheiten. Deshalb sehe ich den großen Bedarf unsere Familien zu informieren, denn die Bereitschaft Kinder aufzunehmen ist tief in unserer religiösen Überzeugung verankert, daran wird es hoffentlich nicht scheitern“, äußerte sich Ismail Başer als Vorsitzinder der Schura.
Die erste Veranstaltung soll diesen Freitag, den 18.10.2013 ab 15.00 Uhr in der Fatih Moschee in Gröpelingen stattfinden. Die darauf folgenden Termine stehen noch nicht fest.