Caritas kritisiert Saudi Arabien

Berlin (KNA). Der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, prangert die Abschiebung von Äthiopiern aus Saudi Arabien an. Es drohe eine humanitäre Katastrophe, sagte Müller am Freitag im Deutschlandradio Kultur. „Quasi über Nacht“ habe das islamische Königreich illegal im Land lebende Arbeitsmigranten ausgewiesen. Nun seien 120.000 äthiopische Flüchtlinge auf dem Rückweg in ihre Heimat in Not.

Man habe es hier mit einer „ernsthaften humanitären Tragödie“ zu tun, so Müller. Die Arbeitsmigranten seien oftmals aus ihren Unterkünften wegtransportiert worden und befänden sich jetzt „mit praktisch nichts“ am Flughafen. Manche seien in Zwischenlagern gewesen und dort nicht gut behandelt worden. „Das ist schon sehr, sehr fragwürdig, was Saudi-Arabien da momentan macht“, so der Leiter des Hilfswerks der Caritas.

Die Arbeitsmigranten hätten außerdem keine wirkliche Chance gehabt, im Land zu bleiben, kritisierte Müller. Im März habe Saudi-Arabien gesagt, die Betroffenen müssten sich registrieren und anerkennen lassen. Dafür sei eine Bürgschaft des Arbeitgebers notwendig gewesen, außerdem eine Registrierungsgebühr von mindestens 10.000 US-Dollar.

Die Caritas forderte, den Rückkehrern humanitäre Hilfe zu leisten, ihnen psychologisch beizustehen und sie auf dem Weg in die Heimat zu begleiten.

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