Overbeck und Ackermann fordern Ethik-Debatte um Drohnen

Berlin (KNA). Nach einer am Freitagabend beendeten viertägigen Afghanistan-Reise haben die Bischöfe Stephan Ackermann und Franz-Josef Overbeck den Einsatz deutscher Soldaten am Hindukusch überwiegend positiv bewertet. Zugleich forderten sie eine ethische Debatte zum Thema Kampfdrohnen, wie sie die US-Streitkräfte in Afghanistan einsetzen.

Overbeck ist der katholische Militärbischof für die Bundeswehr, Ackermann leitet die Kommission „Justitia et Pax“ der Deutschen Bischofskonferenz. An der aus Sicherheitsgründen zunächst streng geheim gehaltenen Reise nahm ferner Weihbischof Wolfgang Bischof teil, er ist für die Polizeiseelsorge zuständig.

Die Bischöfe zeigten sich nach Besuchen in Kabul und Mazar-e-Scharif beeindruckt von ersten Fortschritten bei Demokratie und Menschenrechten in dem islamischen Land. Overbeck sagte, er habe bei einem Treffen mit islamischen Vertretern in Mazar-e-Scharif, erfahren, wie sehr dort die stabilisierende Präsenz der Bundeswehr geschätzt wird.

Ackermann betonte, es gebe erkennbare Fortschritte bei Bildung und Gesundheit, aber auch bei der politischen Willensbildung und den Menschenrechten. Er habe «den Eindruck gewonnen, dass es dem Frieden dient, was unsere Soldaten und unsere Polizisten, dort tun.»

In der Debatte um den Einsatz von Drohnen, wie sie etwa die US-Streitkräfte in Afghanistan einsetzen, forderten die beiden Bischöfe eine Debatte um die ethische Verantwortbarkeit dieser Waffen. Die Menschenwürde und das Recht müssten geachtet werden. Es gebe keine Waffe, die ethisch neutral wäre, betonte Overbeck.