Die politisierte Hadsch

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Teheran (dpa). Wegen der diplomatischen Krise mit Saudi-Arabien werden die Iraner in diesem Jahr voraussichtlich nicht an der muslimischen Pilgerfahrt nach Mekka teilnehmen. Die Regierung versuche zwar weiterhin die Pilgerfahrt Hadsch im September zu ermöglichen, aber die saudische Seite verweigere die notwendige Zusammenarbeit, sagte Kultusminister Ali Dschannati am Dienstag.
Solange diese Zusammenarbeit, besonders bezüglich Sicherheit und Visa, nicht erfolge, würden auch keine iranischen Pilger nach Mekka geschickt, sagte der Minister nach Angaben der Nachrichtenagentur IRNA.
Riad hatte die diplomatischen Beziehungen zu Teheran Anfang des Jahres abgebrochen, nachdem die Botschaft des Landes in Teheran von aufgebrachten Demonstranten gestürmt worden war. Vorausgegangen war die Hinrichtung von 47 Menschen in Saudi-Arabien, unter ihnen ein dem Iran nahestehender Geistlicher der schiitischen Minderheit.
Die beiden muslimischen Länder haben auch Differenzen im Syrien-Konflikt. Teheran unterstützt den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, Riad die Rebellen.
Die Pilgerfahrt zum wichtigsten Heiligtum im Islam in Mekka zählt zu den Pflichten jedes Muslims – Hundertrausende Iraner nehmen jedes Jahr daran teil. Von den rund 1,2 Milliarden Muslimen sind etwa 90 Prozent Sunniten und zehn Prozent Schiiten.