
Köln (igmg.de). „Übergriffe auf Muslime nehmen seit Jahren zu. Die Politik ist aufgefordert, Maßnahmen auf den Weg zu bringen, damit Muslime diskriminierungsfrei leben können“, erklärte Hatice Sahin, Vorsitzende der Frauenorganisation der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüº (IGMG), anlässlich eines Übergriffs auf eine Muslimin auf offener Straße in Kiel. Der Täter hat die Frau mit Kopftuch brutal niedergeschlagen und sie mit antimuslimschen Parolen beschimpft.
Immer häufiger würden Muslime und ihre Einrichtungen Ziel fremden- und islamfeindlich motivierter Gewalt. Vor allem Personen, die auf Anhieb als Muslime zu erkennen seien, seien immer häufiger Anfeindungen, Beschimpfungen und gewalttätigen Übergriffen ausgesetzt. Insbesondere verbale und körperliche Gewalt gegenüber Frauen mit Kopftuch hätten ein unerträgliches Ausmaß erreicht.
Mitursächlich an dieser Entwicklung seien die unsäglichen Debatten über die Rolle der muslimischen Frau. Sie werde zu Unrecht als rückständig und untergeordnet dargestellt. Aber auch staatliche Einschränkungen hätten einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass diese feindliche Stimmung entstehen konnte.
„Das Kopftuchverbot beispielsweise führt bei vielen Menschen zu der irrigen Annahme, als hätten Musliminen keinen Platz in dieser Gesellschaft und müssten verschwinden aus der Öffentlichkeit“, so die IGMG-Aktivistin. Das sei ein fatales Signal mit katastrophalen Folgen, wie das Kieler Beispiel vor Augen führt. Deshalb sei die Politik dringend aufgefordert, negative Suggestionen jedweder Art einzustellen und wirksame Maßnahmen auf den Weg zu bringen. „Muslimische Frauen müssen in Deutschland diskriminierungsfrei und selbstbestimmt leben können.“