Berlin (dpa). Ex-Bundespräsident Christian Wulff hat bei seinem ersten Auftritt als Präsident des Euro-Mediterran-Arabischen Ländervereins (Ema) vor einer Pauschalverurteilung der Muslime gewarnt. Die Bedrohung durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) richte sich auch gegen die Mehrheit der Muslime, erklärte Wulff am Dienstag vor Unternehmern und arabischen Diplomaten in Berlin. „Wir müssen gerade in dieser Situation an der Seite der Muslime stehen.“
Der Länderverein will den Boden für deutsche Firmen in der arabischen Welt bereiten und kulturelle Kontakte knüpfen. Wulff war im vergangenen August in sein neues Ehrenamt gewählt worden.
Als Bundespräsident hatte er mit dem Satz «Der Islam gehört zu Deutschland» eine heftige Debatte ausgelöst. Der CDU-Politiker war 2012 wegen der Affäre um angebliche Vorteilsnahme in seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident zurückgetreten. Im vergangenen Februar sprach ihn das Landgericht Hannover frei. Der Leiter der Wirtschaftsabteilung im Auswärtigen Amt, Dieter Walter Haller, dankte Wulff im Namen von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) für seinen Einsatz für den Dialog mit der arabischen Welt.