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Helfer schlagen Alarm: Situation im Gazastreifen spitzt sich zu

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Foto: Anas-Mohammed, Shutterstock

Für die Welthungerhilfe ist die Blockade des Gazastreifens ein Bruch des Völkerrechts – für die Klima-Aktivistin Luisa Neubauer auch.

Berlin (KNA). Die Situation in dem von der israelischen Armee abgeriegelten Gazastreifen spitzt sich weiter zu. „Seit mehr als zwei Monaten sind zwei Millionen Menschen von jeglicher humanitären Hilfe abgeschnitten und kämpfen tagtäglich um das Überleben“, teilte die Welthungerhilfe am Dienstag in Berlin mit.

Welthungerhilfe: Gaza-Blockade verletzt Völkerrecht

Die Blockade von Überlebenshilfen verletze das Völkerrecht in seinen Grundfesten, sagte Generalsekretär Mathias Mogge. „Es ist unerträglich, zusehen zu müssen, wie Menschen zu verhungern drohen, während gleichzeitig Hunderte von Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern an den Grenzen warten müssen.“

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Kinder protestieren in Gaza vor einer UN-Einrichtung gegen den Mangel an Grundnahrungsmitteln. (Foto: Anas-Mohammed, Shutterstock)

Bereits am Montag hatten fast 250 Hilfsorganisationen die Staatengemeinschaft zum Handeln aufgefordert. Wie das Welternährungsprogramm (WFP) in Rom mitteilte, ist für rund 470.000 Menschen das äußerste Stadium einer Ernährungskrise eingetreten, das drohende Verhungern.

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Laut dem Bericht benötigen rund 71.000 Kinder und mehr als 17.000 Mütter dringend eine Behandlung wegen akuter Unterernährung. „Familien in Gaza verhungern, während die Lebensmittel, die sie brauchen, an der Grenze lagern“, erklärte WFP-Exekutivdirektorin Cindy McCain.

Weltgesundheitsorganisation warnt

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte unterdessen vor langfristigen Folgen für die Bevölkerung im Gazastreifen wegen der Lebensmittelknappheit. Der Hunger könne dauerhafte Auswirkungen auf „eine ganze Generation“ haben, erklärte der WHO-Beauftragte für die besetzten Palästinensergebiete, Rik Peeperkorn.

Es drohten Wachstumsstörungen und Beeinträchtigungen der kognitiven Entwicklung. Die Bevölkerung sei auf Unterstützung dringend angewiesen. Hilfsorganisationen schlügen Alarm, dass Hunderttausende Menschen verhungern könnten.

Auch die Klima-Aktivistin Luisa Neubauer meldete sich mit Blick auf die Situation im Gazastreifen zu Wort. Sie appellierte an die Bundesregierung, sich stärker für humanitäre Zugänge zum Gazastreifen einzusetzen.

Dort hungerten Tausende von Menschen, erklärte Neubauer in Berlin. „Wer beschützt dort gerade jetzt die Menschlichkeit aller, als ginge es um alles?“, fragte sie. Sie vermisse eine Bundesregierung, die „das Völkerrecht verteidigt, wenn Netanjahu es mit Füßen tritt“, so Neubauer mit Bezug auf den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

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