GdP fürchtet nach Misshandlungsvorwürfen Imageschaden für Polizei

Hannover (dpa). Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnt angesichts der Misshandlungsvorwürfe gegen einen Bundespolizisten vor einem Imageschaden für die gesamte Polizei. „Auch wenn das, so wie es sich bislang darstellt, nur ein Einzelfall ist, ist zu befürchten, dass es schon jetzt einen Imageverlust gibt“, sagte Martin Schilff, Mitglied des geschäftsführenden Bundesvorstandes der GdP – Bezirk Bundespolizei. Der „nicht zu entschuldigende Vorfall“ überschatte die Polizeiarbeit. Dies gelte insbesondere für die „überwiegend guten Leistungen“ der Bundespolizisten am Hauptbahnhof Hannover, „einem schwierigen Ort“.

In Hannover sind laut Medienbericht möglicherweise Flüchtlinge in Polizeigewahrsam misshandelt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittele gegen einen Beamten der Bundespolizei wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt und des Verstoßes gegen das Waffengesetz, bestätigte Oberstaatsanwalt Thomas Klinge einen Bericht des Senders NDR. Der Beamte soll mit Textnachrichten und Fotos via Handy mit seinen Taten angegeben haben. Möglicherweise machten Kollegen bei den Misshandlungen mit.

Ungeachtet der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen den inzwischen suspendierten Bundespolizisten werde der Vorfall auch interne Überprüfungen mit sich bringen, betonte Schilff. „Ich gehe davon aus, dass die Abteilung für Interne Ermittlungen jetzt im Umfeld des Beamten tätig wird.“ Dabei gehe es insbesondere auch um den Vorwurf, dass dessen Kollegen von den Misshandlungen gewusst und weggeschaut haben sollen.