Gewalt in Gaza hat katastrophale Auswirkungen auf Kinder: Schon jetzt benötigen mehr als 370.000 Kinder psychosoziale Hilfe

Berlin (Save the Children). Das Scheitern der Gespräche zwischen Israelis und Palästinensern hat tragische Auswirkungen auf Kinder und Familien, warnt die Kinderrechtsorganisation Save the Children. Inzwischen benötigen mehr als 370.000 Kinder dringend psychologische Unterstützung. Die Zahl der Todesopfer dieses Konflikts ist bereits dramatisch hoch – mehr als 450 Kinder wurden in Gaza getötet, hunderttausende werden noch jahrelang unter den Erlebnissen leiden. Beide Seiten müssen sofort die Gespräche wieder aufnehmen, um humanitäre Hilfe möglich zu machen. Save the Children arbeitet gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen vor Ort unter extrem schwierigen Bedingungen, um Trinkwasser, lebensnotwendige Medikamente, Schutzplanen, Matratzen, Hygiene- und Versorgungspakete für Babys zu verteilen. Aufgrund der anhaltenden Kämpfe ist dies kaum möglich.

„Es wird Jahre dauern, Gaza wieder aufzubauen, aber wir können damit erst beginnen, wenn die Blockade aufgehoben wird. Doch die menschlichen Verletzungen können nicht so einfach „repariert“ werden. Wir sind sehr besorgt, welche langfristigen Auswirkungen diese schreckliche Gewalt auf Kinder haben wird. Save the Children arbeitet seit Jahren mit Kindern in Gaza, sowohl während als auch nach militärischen Offensiven, und es dauert oft Monate, manchmal Jahre, bis Kinder sich davon erholen. All unsere Arbeit wurde mit dem ersten Schusswechsel zunichte gemacht. Diese erneuten Kriegshandlungen sind eine Katastrophe“, so David Hassell, Länderdirektor von Save the Children in den Palästinensischen Gebieten.

Tausende Familien sind immer noch obdachlos, leben in überfüllten Klassenzimmern oder provisorischen Zelten. Viele Schulen und Krankenhäuser wurden schwer beschädigt oder zerstört, die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sind stark beeinträchtigt. Es droht eine gesundheitliche Katastrophe, wenn die Auseinandersetzungen weitergehen sollten.

„Wir fordern beide Seiten auf, den Waffenstillstand zu verlängern und die Gespräche für eine langfristige Lösung des Konflikts wieder aufzunehmen. Es muss ein Übereinkommen für langfristige Veränderungen geben, das auch die Blockade Gazas beendet. Die Menschen beider Seiten haben ein Recht auf ein normales Leben in Frieden, Sicherheit, Würde und Freiheit“, betont David Hassell.

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