
Osnabrück (KNA). Zum Tag der Menschenrechte am Dienstag hat das internationale Kinderhilfswerk „terre des hommes“ einen Exportstopp von Waffen in Länder gefordert, in denen Menschenrechte verletzt werden. Das gelte etwa für Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Irak, Indonesien und Kolumbien, wohin Deutschland 2012 Waffen geliefert habe, erklärte das Hilfswerk am Montag in Osnabrück.
Zudem habe die Bundesregierung im vergangenen Jahr den Export von Kleinwaffen wie Maschinengewehren und -pistolen außerhalb von EU und Nato im Vergleich zu 2011 mehr als verdoppelt. Bis zu 90 Prozent aller Zivilisten, die in Konflikten getötet würden, fielen solchen Waffen zum Opfer.
„terre des hommes“ forderte auch, Produktionslizenzen für Rüstungsgüter an Länder außerhalb von EU und NATO nicht mehr zu vergeben. 2008 habe Saudi-Arabien etwa eine Lizenz zur Herstellung des deutschen G36-Gewehrs erhalten; eine Gewehrfabrik sei dort 2011 entstanden.
In Birma, wo schätzungsweise mehrere Zehntausend Kindersoldaten kämpften, werde das Vorgängermodell G8 mit legaler Lizenz aus Deutschland hergestellt. Im Einsatz sei es ebenso in Sudan, Somalia und Kolumbien. „In diesen Ländern herrscht Bürgerkrieg, in dem auch Kinder rekrutiert und zum Kämpfen gezwungen werden“, so „terre des hommes“.