
Der pakistanische Ex-Premier Imran Khan wurde zusammen mit anderen Vertretern seiner Partei PTI wegen Verrat verurteilt
Islamabad (KNA). Knapp zwei Wochen vor der Parlamentswahl wurde der frühere pakistanische Premierminister Imran Khan am Dienstag zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.
Eine Haftstrafe in gleicher Höhe wurde Medienberichten zufolge auch gegen Shah Mehmood Qureshi verhängt, den Vizepräsidenten der pakistanischen Partei Tehreek-e-Insaf (PTI) und ehemaligen Außenminister der Regierung von Khan.
Beide Männer waren des Verrats von Staatsgeheimnissen beschuldigt worden. Khan verbüßt bereits eine dreijährige Haftstrafe wegen Korruption. Die PTI will Berufung gegen das neue Urteil einlegen.
Imran Khan wegen angeblichem Verrat verurteilt
Während die Wahlkommission Khans Kandidatur für die Wahl am 8. Februar abgelehnt hatte, wurde Qureshi zunächst für eine Kandidatur zugelassen.
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Die nun erfolgte Verurteilung bedeutet jedoch, dass beide für fünf Jahre von der Teilnahme an Wahlen ausgeschlossen sind. Beide Politiker hatten die Anklagen gegen sie als politisch motiviert zurückgewiesen.
Das Urteil fiel neun Tage vor den Parlamentswahlen, bei denen die PTI trotz staatlicher Repressionen antritt. So wurde der PTI die Verwendung eines Cricketschlägers als Parteisymbol auf den Wahlplakaten verboten – Khan war vor seiner politischen Karriere ein gefeierter Cricketstar.
Das Militär macht Druck
Berichten zufolge wurde eine Reihe pakistanischer Journalisten vom Militär angewiesen, während des Wahlkampfes nicht über die PTI zu berichten. Khan hatte sich als Premierminister mit dem Militär überworfen, das ihn bei der Wahl 2018 an die Macht gebracht hatte. 2022 war Khan durch ein Misstrauensvotum abgesetzt worden.
Aussichtsreicher Anwärter auf den Posten des Premierministers ist Nawaz Sharif von der Partei Pakistan Muslim League-Nawaz (PML-N). Sharif, bereits dreimal Premierminister von Pakistan, kehrte im Oktober 2023 nach vier Jahren im Exil in London nach Pakistan zurück. Der Politiker war nach Großbritannien geflohen, um Gefängnisstrafen wegen seiner Verurteilung in mehreren Korruptionsfällen zu entgehen.
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Nach seiner Rückkehr wurde Sharifs letzte Verurteilung wegen Korruption aufgehoben, wodurch er die Berechtigung erhielt, an den Parlamentswahlen teilzunehmen. In einem früheren Verfahren war bereits eine zehnjährige Haftstrafe aufgehoben worden.
Aufgrund von Korruptionsvorwürfen war Sharif 2017 als Premierminister zurückgetreten. Im Jahr 2018 wurde er in Abwesenheit zu insgesamt 17 Jahren Gefängnis verurteilt.