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Klimaverträglichkeit „moralisches Gebot“: Religionsgemeinschaften sollen aus fossilen Investitionen aussteigen

Glaubensgemeinschaften
Foto: Mohammadridwan, Shutterstock

Vertreter von Weltregionen und UN sehen in klimaverträglicher Finanzwirtschaft einen „moralischen Imperativ“ gegenüber den kommenden Generationen.

Genf/Nairobi/New York (KNA). Hochrangige Vertreter von Weltregionen und Vereinten Nationen sehen in klimaverträglicher Finanzwirtschaft einen „moralischen Imperativ“ gegenüber den Kindern kommender Generationen. Sie verpflichteten sich in einem gemeinsamen Appell vom 09. Mai, zusammen mit ihren Finanz- und Versicherungsinstituten „sicherzustellen, dass all unsere Finanzgeschäfte mit dem Ziel des Pariser Abkommens übereinstimmen, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen“.

Gefordert wird ein Ausstieg aus sämtlichen Investitionen mit Bezug zu Kohle, Öl und Gas und eine Umstellung der Portfolios auf Titel, die dem Ziel der Null-Emission von Treibhausgasen bis 2050 entsprechen. Die Finanzinstitute der religiösen Organisationen sollen regelmäßig Bericht erstatten und Zwischenziele für jeweils fünf Jahre festlegen.

Alle bestehenden Renten-, Bank-, Versicherungs- und anderen Finanzdienstleistungsvereinbarungen sollten entsprechend überprüft werden. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres begrüßte die Initiative und erklärte: „Zu lange hat der Finanzdienstleistungssektor die Abhängigkeit der Welt von fossilen Brennstoffen ermöglicht.

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Der Text spricht von einer „moralischen Notwendigkeit und Verantwortung gegenüber allen Kindern und der belebten Welt“ und verweist auf die dramatischen Prognosen des aktuellen Weltklimaberichts. Die Unterzeichner fordern die Finanzdienstleister ihrer Religionsgemeinschaften auf, in erneuerbare Energien und innovative nachhaltige Lösungen zu investieren.

Unterzeichnet haben den Appell mit dem Titel „Climate-Responsible Finance“ die Leitung des Weltkirchenrates (ÖRK), das UN-Umweltprogramm UNEP, der Ältestenrat der Muslime und der New Yorker Rabbinerrat.

Finanzdienstleister werden darin aufgefordert, dringend aus Finanzierungen über fossile Brennstoffe auszusteigen sowie in erneuerbare Energien und Forschung für klimafreundliche Lösungen zu investieren.

Der Text schließt mit der Aufforderung an alle Mitglieder, Teilorganisationen und Partner, den Aufruf umzusetzen, „damit wir gemeinsam über Worte hinaus zu effektiven Maßnahmen gelangen und jene Veränderung sein können, die wir selbst fordern“. Guterres wörtlich: „Alle Finanzdienstleister müssen noch in diesem Jahr aufhören, in den Kohlesektor zu investieren, vom Bergbau bis zur Stromerzeugung.“

Die Finanzierung müsse aktiv auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Alle Partner und Organisationen der Unterzeichner und sowie „alle Bürger, denen Kinder am Herzen liegen“, sind aufgefordert, den gemeinsamen Appell mit einer Mail an churchforchildren[at]wcc-coe.org zu unterstützen.