Genf (KNA). Deutlich mehr Menschen als bislang angenommen sind innerhalb Malis auf der Flucht vor Auseinandersetzungen im Norden des Landes. Mindestens rund 204.000 Menschen seien aus ihrer Heimat vertrieben oder vor der Gewalt geflohen, teilte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) am Freitag in Genf mit.
Bislang war man von rund 120.000 Binnenflüchtlingen ausgegangen. Die westafrikanische Republik Mali wird seit Monaten von politischen Unruhen erschüttert. Ende März hatten Teile des Militärs geputscht. Inzwischen kontrollieren islamistische Gruppen weite Teile des Nordens.
Laut UNHCR steigt die Zahl der Vertriebenen weiter. Aufgrund einer sich verschlechternden Menschenrechtssituation und militärischer Konflikte verließen viele Menschen den Norden des Landes. Einige suchten Schutz in den Nachbarstaaten.
In Niger registrierte das UN-Flüchtlingshilfswerk im Oktober mehr als 3.800 Flüchtlinge, in Burkina Faso rund 1.000. Ihre Versorgung sei aufgrund der dortigen Sicherheitslage schwierig. Darüber hinaus würden weitere finanzielle Hilfen benötigt. Bislang stünden erst etwa 42 Prozent der benötigten 153,7 Millionen Dollar (Tageskurs knapp 119 Millionen Euro) zur Verfügung.