Berlin (KNA). Comedian Michael Mittermeier hat sich für die Freiheit von Meinung und Satire ausgesprochen. „Wer hier leben will, sollte Meinungsfreiheit akzeptieren“, sagte der Komiker der Welt (Onlineausgabe Dienstag) mit Blick auf den Streit um ein islamkritisches Programm des deutschen Kabarettisten Dieter Nuhr.
Zugleich mahnte Mittermeier in der Diskussion Besonnenheit an. 41 Muslime hätten gegen Nuhr demonstriert. „Zeig mir den riesigen muslimischen Aufstand in Deutschland“, sagte er. „Es gab keinen!“ Denn, so der Komiker: „Auch Muslime verstehen Humor.“ Er selbst habe schon harsche Kritik von „Katzenfans, Katholiken, Helene-Fischer-Fans“ erlebt.
Religionen, Menschen und Regierungen müssten Humor jedoch aushalten. „Immer da, wo kein Humor akzeptiert wird, läuft was schief“, so Mittermeier. „Wo werden denn Comedians verfolgt? Immer da, wo sehr autoritär gehandelt wird.“ Nur über Schwächere solle man sich nicht lustig machen, betonte Mittermeier.
Der Osnabrücker Erhart Toka hatte Ende Oktober Anzeige gegen Nuhr wegen „Beschimpfung eines Bekenntnisses oder einer Religionsgesellschaft“ erstattet. Nuhr betreibe in seinem Kabarettprogramm eine „blöde, dumme Hetze“ gegen Minderheiten, gegen die Muslime. Er sei ein „Hassprediger“. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) hatte sich von der Anzeige distanziert.