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Auf dem Pferd: 8.000 Kilometer zur Hajj

Ausgabe 360

pferd hajj
Foto: Hajj on Horseback / Facebook

Auf dem Pferd: Drei spanischen Muslime legten den Weg ihrer Pilgerfahrt auf dem Rücken ihrer Reittiere zurück.

(TMO). Drei spanische Muslime haben einen ­jahrhundertealten Weg zur Hajj wiederbelebt, der seit über 500 Jahren nicht mehr benutzt worden war. Von Kanza Emaan

Abdelkader Harkassi, Abdallah Hernandez und Tariq Rodriguez haben eine 8.000 km lange Reise zu Pferd von Südspanien nach Saudi-Arabien zurückgelegt und dabei eine Route nachgezeichnet, die einst von andalusischen Muslimen in Spanien benutzt wurde.

Ihre Reise, die sie „Hajj zu Pferd“ nannten, begann im Oktober 2024 in der Al-Monaster-Moschee im Süden der Halbinsel. Auf ihren Tieren und mit nur dem Nötigsten ausgestattet, reisten die drei sieben Monate lang durch zehn Länder: Spanien, Frankreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, die Türkei, Syrien und Jordanien. Ihr Ziel war es, die Pilgerreise so zu vollziehen, wie es ihre Vorväter einst getan hatten.

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Diese Idee entstand aus einem Versprechen, das Abdallah Hernandez gegeben hatte, der vor 35 Jahren zum Islam konvertierte.

„Ich habe mir selbst versprochen, die Hadsch so zu vollziehen, wie es meine andalusischen Vorfahren einst ­taten, nämlich zu Pferd. Diese Reise ist eine Hommage an dieses Erbe und eine spirituelle Suche“, erklärte Hernandez gegenüber Reportern. „Ich bin Allah dankbar, dass er mich mit Rechtleitung – Hidaya – gesegnet hat.“

Als sie Qurayyat, eine Stadt in der saudischen Provinz Al-Jawf, erreichten, wurden sie mit Freundlichkeit und Respekt empfangen. Mamdouh Al-Mutairi, Leiter des Al-Haditha-Zentrums, begrüßte sie und wünschte ihnen eine sichere und ­erfolgreiche Hajjj. 

Anwohner kamen ebenfalls, um die Gruppe zu begrüßen, Fotos zu machen und ihre Unterstützung zu bekunden. Während der Reise wurden sie von ­Bouchaib Jadil unterstützt, der ihnen in einem Auto vorausfuhr, um bei der Planung und Versorgung zu helfen. Er half den Reitern bei der Erledigung der Formalitäten an der Grenze und versorgte ihre Pferde.

Foto: Hajj on Horseback / Facebook

Für Harkassi hatte diese Reise eine tiefe Bedeutung. „Wir haben dies aus reiner Überzeugung getan, um die Hadsch auf eine Weise zu vollziehen, die unserer Vergangenheit Ehre macht.“ Die Gruppe hatte jahrelang in Spanien und Portugal trainiert, um Kraft zu sammeln und ihre Pferde vorzubereiten.

„Wir haben diese Reise mit reinen Absichten begonnen“, sagte er. „Wir sind fast am Ziel, und hoffentlich wird der Rest der Reise einfacher.“ Die Reise war voller Schwierigkeiten. Der Transport der Tiere über die Grenzen hinweg erwies sich als kompliziert.

„Das Überqueren der Grenzen war die größte Herausforderung“, sagte Hernandez. „Pferde werden nicht mehr als Transportmittel angesehen, daher mussten wir uns mit komplexen Vorschriften für den Transport von Tieren auseinandersetzen.“

An einem Punkt scheiterte ihr Plan, nach Serbien einzureisen. „Wir haben keine Genehmigung für Serbien bekommen“, erklärte Harkassi. „Die ­Regierung ist zusammengebrochen (…), daher konnten wir unsere Dokumente nicht bearbeiten.“

Foto: Hajj on Horseback / Facebook

In einigen Fällen mussten sie unterwegs neue Reittiere beschaffen. Als sie in Sarajevo, der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, ankamen, wurden sie mit Interesse und Unterstützung empfangen. Sie teilten ihre Reise online, was die ­Aufmerksamkeit von Menschen auf der ganzen Welt auf sich zog.

„Mit dieser Reise wollen wir eine historische Route der Andalusier von Spanien zum Haram von Mekka wiederbeleben. Es ist auch eine Reise voller Herausforderungen … aber auch eine Reise für die Seele“, sagte Hernandez.

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