Mögliche Interventionspläne: Das Militär rät zu politischen und diplomatischen Bemühungen vor Einmarsch in Syrien

(TZ/IZ). Wie die englischsprachige Tageszeitung „Today’s Zaman“ am 28. Juni unter Berufung auf türkische Medien, Insider und Regierungsvertreter in einem Hintergrundartikel schrieb, konkretisierten sich Ankaras Interventionspläne südlich der Grenze. Dabei gehe es der Regierung, so der englischsprachige „Zaman“-Ableger, sowohl um die Schwächung von IS-Einheiten, um die Sicherung grenznaher Gebiete und darum, dass sich nicht zu viel Macht in den Händen PKK-naher Verbände bündle. Die Regierung befürchtet, dass der Syrienkrieg sowie der Aufstieg der IS-Terrormiliz einem unabhängigen kurdischen Gebiet Vorschub gibt.

Nach Berichten habe die Militärführung die Regierung gebeten, diplomatisch den Boden vorzubereiten, damit es überhaupt zu anstehenden Operationen an der syrischen Grenze kommen könne. Als „Bedrohung“ benannte die Zeitung die Einheiten des „Islamischen Staates“ und die kurdischen PYD-Truppen.

Laut Medienberichten habe das Militär am Wochenende bereits seine Befehle erhalten, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehöre ein Vordringen auf syrisches Territorium, um den Vormarsch von IS-Einheiten sowie der PYD aufzuhalten. Langfristig solle eine Veränderung der demografischen Zusammensetzung in den Provinzen entlang der türkischen Grenze verhindert werden, schrieb die „Zaman“.

Grundsätzlich hätte die Armee dem Vorhaben zugestimmt und wolle seine Aufgabe erfüllen. Sie habe aber die Regierung gebeten, sich diplomatisch mit den USA, Russland und Iran abzusprechen, um die Wahrscheinlichkeit weiterer Komplikationen zu verhindern. Das Oberkommando sorge sich darum, dass es ohne vorherige Beratung zum Konflikt mit diesen Mächten kommen könne. Ohne Konsultationen mit dem Assad-Regime könne es zur Verletzung des internationalen Rechts kommen.

Wie die „Cumhuriyet“ am 28. Juni berichtete, seien die Planungen fortgeschritten. Das Operationsgebiet solle eine Breite von 100 Kilometern haben und 20-30 Kilometer tief in syrisches Gebiet hineinragen. Solch eine Offensive benötige einen Aufmarsch auf Korps-Niveau, da bisherige Grenzeinheiten nicht darauf eingestellt seien. Mechanisierte und gepanzerte Einheiten müssten zur Unterstützung eingesetzt werden. Laut „Cumhuriyet“ sei noch zu keiner Mobilisierung dieser Art gekommen. Bisher befinde sich die Armee nur in der Planungsphase.

Nach Angaben der „Hürriyet“ erstelle das Militär derzeit Pläne. Dazu gehöre die Entsendung von Bodentruppen nach Jarabulus. Der Ort liegt an der türkischen Grenzen. Kurzfristig sei die Schaffung einer 10-Kilometer tiefen Sicherheitszone angestrebt.

Andere Berichte besagten, so der Artikel von „Today’s Zaman“, die türkische Regierung arbeite an Plänen zum Bau einer Sicherheitsmauer entlang der syrischen Grenzen. Ein diesbezüglicher Artikel der Tageszeitung „Milliyet“ sprach von einer 3,5 Meter hohen Mauer an 911 Kilometer langen Grenze, um illegale Invasion in die Türkei aus Syrien zu verhindern.

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