Mutmaßlicher PKK-Angriff auf ATIB-Vereinshaus in Kornwestheim

(iz). In der Nacht zum Freitag kam es zu einem Angriff auf ein Vereinshaus der „Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa“ (ATIB) in Kornwestheim (Baden-Würtemberg). Vorstandsmitglied Mehmet Alparslan Celebi veröffentlichte über das soziale Netzwerk Facebook Fotos von den Beschädigungen. Demnach wurden Scheiben eingeschlagen und Außenwände mit dem mutmaßlichen Bekennerkürzel PKK beschmiert, verletzt wurde niemand.

Die Abkürzung PKK steht für die „Arbeiterpartei Kurdistans“, einer in der Türkei agierenden Untergrundorganisation, die sowohl in der Türkei als auch in Deutschland als terroristische Vereinigung eingestuft wird. Die PKK führt seit Jahrzehnten einen Kampf gegen den türkischen Staat. Kürzlich ist der Konflikt erneut aufgeflammt.

Dem Verband ATIB, der über 100 Moscheegemeinden vereint, wurde lange Zeit vorgeworfen ideologisch den „Grauen Wölfen“ nahe zu stehen, einer rechten türkisch-nationalistischen Partei in der Türkei. Der Verband selbst weist diesen Vorwurf aber zurück und zeigt sich distanziert von dem Gedankengut. ATIB ist Mitglied im Zentralrat der Muslime (ZMD). In der Vergangenheit gab es auch in Deutschland vereinzelt Reibungen zwischen Anhängern der Grauen Wölfe und der PKK.

Celebi spricht von Desinteresse seitens des deutschen Staates. Die Polizei ginge Hinweisen auf die Täter nicht genug nach und ingesamt sei die Sympathie mancher Politiker mit der PKK für ihn eine „Schande für Deutschland“. Zuvor warnte er vor einer Gleichsetzung der PKK mit den Kurden insgesamt seitens der Medien.

Anzeige:

Auch der Journalist Eren Güvercin findet deutliche Worte zu dem Vorfall. „Mal schauen, ob die deutschen Parteien das verurteilen werden, und ob es eine Solidarität von muslimischer Seite geben wird (…) Wenn Muslime mal gemeinsam etwas machen wollen, kommt keiner zusammen, weil jeder das unter seiner Fahne machen will, als Selbstinszenierung. Das ist die Realität. Und einige politisch-korrekte Muslime scheuen sich davor, sich mit ATIB solidarisch zu erklären. Man will ja nicht mit angeblichen ‚Faschisten‘ in eine Schublade gesteckt werden.“

Folgt uns für News auf:
https://www.facebook.com/islamischezeitungde

und:
https://twitter.com/izmedien

Noch kein IZ-Abo? Dann aber schnell!
http://www.islamische-zeitung.de/?cat=abo