Pakistan: Die Rückführung der Flüchtlinge ist ein Zeichen der Hoffnung. Von Ashfaq Yusufzai

Ausgabe 207

Das gewaltsame Vorgehen der so genannten „pakistanischen Taliban“ vor drei Jahren führte nicht nur zu vielen Toten und Verletzten, sondern auch zu mehr als 600.000 Binnenflüchtlingen. Nun wird viel getan, um heimatlose Familien wieder in ihre Häuser in den Stammengebieten zurückzuführen.

(IPS). Tausende, die wegen der Kämpfe mit den „pakistanischen Taliban“ fliehen mussten, kehren mittlerweile zurück, um ihr Leben wieder aufzubauen – und ihre Häuser. Die Einwohner der Stammesgebiete unter Föderaler Verwaltung (FATA, verwaltet durch so genannte Agenturen) sind glücklich über ihr Schicksal und über die Hilfsmittel, die sie auch von der Regierung erhalten haben.

„Mein Haus war bereits in schlechtem Zustand, als wir es vor drei Jahren ­wegen der Gewalt der Taliban verlassen mussten. Jetzt sind wir in der Lage, ein gutes Haus zu bauen“, berichtet Faqir Jan, Fruchthändler aus Charmang aus der Bajaur Agency in diesem Stammesgebiet. Faqir erhielt 400.000 Rupien (4.300 Dollar), um sein beschädigtes Heim reparieren zu können. Dafür reicht es, aber jetzt bräuchte er finanzielle Hilfe, um sein Geschäft wieder betreiben zu können. Die Kompensation der Regierung hat für einige mehr getan, als nur ein Haus bauen zu können. „Ich habe mein Haus für rund 200.000 Rupien wieder aufgebaut“, sagte der 50-jährige Akbar Khan. „Mit den verbleibenden 200.000 mache ich einen Gemüseladen auf.“

Taimur Ahmed Shah, Sprecher der UN-Flüchtlingsorganisation (UNHCR), berichtete, dass bisher 2.336 ­vertriebene Familie in Gebiete zurückgebracht wurden, in denen das Militär die Gewalt niederschlagen konnte und wo jetzt ­Frieden herrscht. „Seit Januar dieses Jahres sind 655 Familien in die Gegend um Bajaur heimgekehrt, die höchste Menge an rückgeführten Familien in irgendeine der FATA-Agenturen“, sagte er. UNHCR unterstützt die Dokumentation und Registrierung der heimkehrenden Familien und stellt ihren Transport bereit. Sie erhielten auch Gegenstände wie Küchen­einrichtung, Wassereimer, Utensilien für die Teezubereitung und Zelte. Vom UN-Kinderhilfswerk UNICEF stammte ­Hygienesets und das Lebensmittelprogramm der UNO stellt sechs Monate lang monatliche Lebensmittelrationen zur Verfügung.

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Ahmad Hussein vom FATA-Sekretariat berichtet, dass 600 Häuser vom Norwegischen Flüchtlingsrat neu aufgebaut wurden. Die Hälfte der Häuser wurde bereits den heimkehrenden Menschen ausgehändigt. „Wir warten auf die Heimkehr weiterer Binnenflüchtlinge, um ihnen die Schlüssel für die verbleibenden Häuser zu geben.“

Der damalige Ausbruch der Gewalt vertrieb viele Menschen in den FATA-Agenturen. Nach UNHCR-Angaben gab es insgesamt 687.550 Vertriebene. 147.329 von ihnen lebten in Lagern und der Rest in Gastgemeinschaften bei Verwandten oder in angemieteten ­Häusern.