Passend zum Weltwassertag unterstützt die Frankfurter Entwicklungsbank KfW die Versorgung der Bevölkerung in Palästina

Frankfurt (KfW). Wasser ist ein knappes und wertvolles Gut, besonders im Nahen Osten. In der von Trockenheit geprägten Region ist es für eine nachhaltige Entwicklung entscheidend, dass die Menschen über sauberes, bezahlbares Wasser verfügen. Im Auftrag der Bundesregierung unterstützt die KfW Entwicklungsbank unter anderem seit vielen Jahren die palästinensische Autonomiebehörde dabei, die Menschen mit Trinkwasser zu versorgen. Zum Weltwassertag (22. März) wurde ein Projekt des Zweckverbands für Wasserversorgung Acraba eröffnet, das dafür sorgt, dass elf Dörfer im Westjordanland südlich von Nablus sauberes Wasser aus der Leitung erhalten. Der palästinensische Premierminister Dr. Rami Hamdallah würdigte das Projekt bei der Eröffnung als „wichtigen Beitrag zur Lebensqualität der Bevölkerung auf ihrem Land“. Insgesamt profitieren davon 36.000 Menschen.

Im Westjordanland ist das Wasser besonders in den ländlichen Regionen knapp und teuer. Ein Drittel der Bevölkerung ist bislang nicht an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen – das sind geschätzt mehr als 100.000 Menschen. Sie müssen Wasser aus Tankwagen kaufen, obwohl dieses Wasser bis zu siebenmal teurer und oft auch hygienisch nicht einwandfrei ist. Die Folge: hohe finanzielle Belastungen für die Familien und mitunter sogar gesundheitliche Probleme. Hinzu kommt, dass die bestehenden Leitungen oft marode sind und zu Wasserverlusten führen. Zudem gibt es zahlreiche illegale Anschlüsse, so dass am Ende einer Leitung häufig nichts mehr ankommt.

Das von der KfW geförderte Projekt trägt dazu bei, den Wassermangel zu beseitigen und den Wasserverbrauch einzuschränken: In knapp fünf Jahren wurden fünf Pumpstationen aufgebaut, 180 Kilometer Verteilleitungen und 70 Kilometer Hausanschlüsse für rund 6.000 Haushalte verlegt. Das Programm will auch dazu beitragen, die Menschen zum nachhaltigen Umgang mit Wasser zu bewegen. Deshalb wurden rund 7.000 Prepaid-Zähler installiert – die genau wie Telefonkarten aufgeladen werden, bevor es aus dem Wasserhahn sprudelt. Die neuen Verkaufsstellen wurden mit Software, Kartenlesegeräten und Büroeinrichtungen unterstützt. Gemeinsam mit einem lokalen IT Unternehmen wurde ein Buchhaltungsprogramm für Wasserversorger weiterentwickelt.

Dr. Rami Hamdallah übermittelte der Leiterin des Deutschen Verbindungsbüros in Ramallah, Barbara Wolf, die Grüße und den Dank des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas für die deutsche Unterstützung: „Der Aufbau des Wassersystems für die Ortschaften südöstlich von Nablus ist einer der wichtigsten Elemente für den palästinensischen Wassersektor, da erstmals zirka. 70 Liter Wasser pro Einwohner im bisher größten noch unversorgten Gebiet im Westjordanland bereitgestellt werden.“ Deutsche Consulting-Unternehmen intensiv beteiligt

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Auch die deutsche Wirtschaft ist an dem Programm intensiv beteiligt: Die Beratungsmaßnahmen für den Bau wurden durch das Ingenieurbüro Lahmeyer International geplant, ausgeschrieben und überwacht. Die Betriebsunterstützung erfolgt durch Hamburg Wasser (Consul Aqua) bis 2016 mit der Aufgabe einen Zweckverband zu gründen, Arbeitsabläufe zu strukturieren, die Verwaltung aufzubauen, ein Tarifsystem zu entwickeln, Personal auszuwählen und auszubilden, das Management zu unterstützen und Aufklärungskampanien und Öffentlichkeitsarbeit durchzuführen. Die Firma SRP Schneider & Partner Ingenieur Consult hatte maßgeblichen Anteil an der Planung und Bauüberwachung und stellte das lokale Personal.

Der Weltwassertag 2015 steht unter dem Motto „Wasser und nachhaltige Entwicklung“. Damit soll ausgedrückt werden, das die Verfügbarkeit von Wasser eine entscheidende Rolle spielt, wenn es darum geht, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Heute haben weltweit noch immer rund 770 Millionen Menschen keinen Zugang zu Trinkwasser. Die KfW ist seit vielen Jahren im Wassersektor aktiv. Derzeit gibt es rund 400 laufende Wasserprojekte mit einem Gesamtfinanzierungsvolumen von 6,2 Mrd. EUR. Davon profitieren insgesamt 120 Millionen Menschen. Damit leistet die KfW einen wesentlichen Beitrag dazu, dass Deutschland einer der größten Geber im Wassersektor ist.

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