Pegida Grenzen aufzeigen

Berlin/Dresden (dpa) – Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat dafür plädiert, Anhängern der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung klare Grenzen aufzuzeigen, und Parallelen zum Nationalsozialismus gezogen. «Es kann auch ein Ausdruck von Barmherzigkeit sein, unmissverständlich und eindeutig zu reden und deutlich zu machen, wo Grenzen sind, die wir nicht überschreiten werden, etwa im Hinblick auf die Würde eines jeden Menschen, auch des Flüchtlings», sagte Koch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dabei warnte der katholische Geistliche ausdrücklich davor, Fehler wie in der Frühphase der nationalsozialistischen Herrschaft zu begehen.
«Ich denke, auf manche Entwicklungen im «Dritten Reich», als sie noch abwendbar waren, hat man zu spät beziehungsweise nicht eindeutig genug reagiert. Das darf nicht wieder passieren», sagte Koch, der bis 2015 Bischof in Dresden war. «Am Anfang haben wir, der evangelische Landesbischof und ich, mit Pegida-Vertretern das Gespräch gesucht. Aber Ende 2015 hat sich die Stimmung verschärft. Kommunikation im Sinne von Verständnis war nicht mehr möglich.»
Jeder in der Gesellschaft sei aufgefordert, «den Radikalen jeglicher Couleur die Grenzen ihres Redens und Handelns zu zeigen», sagte der Erzbischof. «Das kann uns keiner abnehmen. Auch der Papst nicht.»