Pressemitteilung des bündnisgrünen Politikers Mehmet Kilic, Migrationspolitischer Sprecher der Partei

Zur Studie im Auftrag des Bundesinnenministeriums, wonach ein Viertel der Muslime, ohne deutsche Staatsbürgerschaft und zwischen 14 und 32 Jahren, latent gewaltbereit und „integrationsunwillig“ sind, erklärt Memet Kilic, Sprecher für Migrationspolitik von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

Die populistische Darstellung der Studie in einem Boulevard-Blatt und die mit Scheuklappen versehenen Kommentare von Unionspolitikern zielen auf eine Spaltung der Gesellschaft ab. Sie ethnisieren soziale Probleme und heben damit die kulturellen Wurzeln als Ursachen hervor.

Vor etwa 15 Monaten hat die Bundesfamilienministerin Kristina Schröder dasselbe versucht. Sie hat sich bereits im Vorfeld einer Studie über die Gewalttätigkeit unter männlichen muslimischen Jugendlichen geäußert. Ohne das Ergebnis der Studie zu kennen, hat sie eine hohe Gewaltbereitschaft unter jungen Muslimen verkündet. In der Vorstellung der Studie haben die Verfasser dagegen betont, dass es für eine höhere Gewaltbereitschaft junger Muslime keinen wissenschaftlichen Beleg gibt.

Nicht Religion oder die Einwanderungsgeschichte sind die entscheidende Ursache für Jugendgewalt, sondern Chancen- und Perspektivlosigkeit. Eine gute Bildung und Jugendarbeit sind die beste Prävention. Die Benachteiligung von Jugendlichen mit Einwanderungsgeschichte auf dem Bildungs- und Arbeitsmarkt muss endlich beseitigt werden.

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Das Timing dieser Studie ist sehr bedenklich.