Solidarität mit Frankreich in der arabischen Welt

Kairo (dpa/iz). Nach dem Anschlag auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ und den Polizeieinsätzen gegen islamistische Terroristen zeigt sich die muslimische Welt solidarisch mit Frankreich. Zeitungen kritisierten am Samstag die von Islamisten verursachte Gewalt. Die überregionale arabische Tageszeitung „Al-Sharq al-Awsat“.

Mit einem Doppelschlag hatte die französische Polizei am Freitag zwei Geiselnahmen beendet und dabei drei Terroristen getötet, darunter auch die beiden Brüder, die den Anschlag auf das Satiremagazin verübt haben sollen. Insgesamt gab es binnen drei Tagen 20 Tote.

Arabische Zeitungen druckten als Zeichen der Solidarität Karikaturen, die sich mit den Angriffen auseinandersetzen. So zeigt die libysche Zeitung „Al-Wasat“ den berüchtigten Extremisten „Jihadi John“, wie er vor laufender Kamera einen Stift enthaupten will. „Jihadi John“ hatte im vergangenen Sommer mehrere Geiseln des Islamischen Staates (IS), darunter britische und amerikanische Journalisten, getötet. Die ägyptische Zeitung „Masry al-Youm“ dreht den Spieß um: Ein mit einem Stift bewaffneter Zeichner jagt ein gehörntes Ungeheuer, auf dem „Intoleranz“ geschrieben steht.

In einem Kommentar benennt die Zeitung die Angriffe in Frankreich als Massaker, die „nichts mit Religion zu tun haben“. Als Adresse an die Attentäter heißt es weiter: „Zeitungen kann man nicht erschießen.“ Für Samstagabend hatte die Zeitungsgewerkschaft Marokkos eine Mahnwache in der Hauptstadt Rabat angekündigt.



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Auch die Gelehrten der Al-Azhar-Universität in Kairo verurteilen den Anschlag. Sie beklagen den „kriminellen Angriff“ und betonen, dass „der Islam jede Gewalt anprangert“. Die Al-Azhar-Universität gilt als eine der höchsten Autoritäten im sunnitischen Islam.