Destruktiver Zorn und was sich gegen ihn tun lässt

(iz). Es gibt mehr als 40 Ahadith [Berichte über Aussagen oder Handlungen des Propheten], in denen von Zorn die Rede ist. Er ist eine Eigenschaft, die der Prophet, Allahs Heil und Segen auf ihm, verboten hat, dass wir sie als Eigenschaft haben. In der letzten Khutba hörten wir eine Aussage über den Starken; dass der wirklich Starke der ist, der seinen Zorn beherrscht und nicht einer, der stark im Kampf ist. Der Kämpfer ist physisch stark und bezwingt seinen Gegenüber im Kampf oder im Wettstreit. Wenn man aber sich selbst beherrscht, das heißt, bezwingt, dann ist man innerlich stark, in seinem Batin. Und das ist das wichtigste.

Wann gilt es solche Geduld zu üben? In einer Hadis heißt es: „Geduld gilt es im Augenblick des ‚ersten Schlags‘ zu haben.“ Wenn jemanden eine schlechte Nachricht erreicht, gewöhnt er sich nach einer Weile an diesen Umstand, passt sich an und akzeptiert die Lage. Der Mumin aber tut dies bereits im Augenblick, da ihn die Nachricht erreicht, und nicht erst später, denn „Geduld gilt es im Augenblick des ‚ersten Schlags’“ zu haben.

Es gibt eine Eigenschaft, die, wenn man sie sich aneignet, dem Propheten gleicht. Das ist eine Eigenschaft, die unter den Charaktereigenschaften den Rang ihres Oberhauptes, ihres Sayyid hat. Diese Eigenschaft ist Hilm, Milde. Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte: „Der Halim, der Milde, ist beinah ein Prophet.“ Und er sagte: „Hilm, die Milde, ist der Sayyid der Eigenschaften.“ Wenn man mild und dem Zorn fern ist, denkt man ruhiger, entscheidet korrekter, bezieht eine ausgeglichene und eine gerechte Position, irrt nicht ab, ist nicht ungerecht, übertreibt nicht, missbraucht nichts und niemanden. Wenn man jemanden straft, dann überlegt. Und wenn man jemandem eine Gegenleistung erbringt, ist es überlegt, und wenn man lobt oder kritisiert, geschieht es auch überlegt.

Wenn man aber die Kontrolle verliert und die Nafs die Überhand nimmt, dann kann alles was man tut, zu einem schlechten Ende führen. Wenn man zornig ist, verwandelt man sich in einen Anderen, und hält sich an keine Denkregel, hat eine lose Zunge und auch eine lockere Hand. So kann der Zorn zu Ergebnissen führen, die einem missfallen.

Es gibt Situationen, in denen man aufgrund falscher Informationen oder überschnellen Schlüssen zornig wird und später die Wahrheit erkennt und bereut. Und das ist eine schlimme Sache. Allah der Erhabene sagt in der Sure Hudschurat: „Oh ihr Muminin, wenn euch ein Fasiq eine Kunde bringt, dann schafft Klarheit darüber, damit ihr Leute nicht in Unwissenheit beschuldigt, und dann später das, was ihr getan habt, bereut.“ Daher sollte man eine negative Nachricht überprüfen und sich versichern, oder Beweise fordern. Wenn Du an deinem Bruder etwas siehst, dass offensichtlich ungewöhnlich ist, dann wahre eine gute Meinung von ihm, bis Du dir sicher bist. Die gute Meinung ist eine der schönsten Eigenschaften, die man als Muslim haben kann.

Möge Allah mit dem barmherzig sein, der sagte: „Es gibt zwei Eigenschaften, die keine andere gepriesene Eigenschaft überragt: Die Gute Meinung über Allah, und die Gute Meinung über seine Sklaven. Verkörpere diese beiden Eigenschaften und sei nicht stur und aufsässig.“

Eine der größten Tore zur Erleichterung sowie der schnellste und nützlichste Weg ist Dhikrullah. Er poliert die Herzen, ist der Schlüssel der Tür der Eingebung, und der Weg, auf dem die Manifestationen zu den Herzen gelangen. Durch Dhikr geschieht Charakterbildung und -festigung. Der Muslim grämt nicht, sorgt sich nicht oder ist nicht betrübt, außer über sein Vergessen in der Erinnerung an Allah. Wenn er sich mit Dhikr beschäftigt, kennt seine Freude kein Ende und er ist immer glücklich, denn dieser ist der Schlüssel zur Freude und zum Glück. Die Ghafla, die Vergesslichkeit, jedoch ist der Schlüssel zur Trauer und Kummer.

Allah der Erhabene sagt sinngemäß: „Jene, die Iman haben und deren Herzen durch Dhikrullah zur Ruhe kommen – und nur durch Dhikrullah kommen die Herzen zur Ruhe.“ Imam Bukhari und Imam Muslim überlieferten, dass der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte: „Allah der Erhabene spricht: ‘Ich bin der Erwartung, der Meinung meines Sklaven über Mich. Ich bin bei ihm, wenn er Meiner gedenkt. Wenn er Meiner bei sich im Stillen gedenkt, gedenke Ich seiner bei Mir, und wenn er mich in einer Versammlung erwähnt, dann erwähne Ich ihn in einer besseren Versammlung.’“ At-Tirmidhi überlieferte die folgenden Worte des Propheten: „‘Soll ich euch über eine Tat informieren, die für euch die beste Tat, bei eurem König die reinste Tat und die die höchste eurer Ränge ist, und besser als das Spenden von Gold und Silber, und die Begegnung mit dem Feind auf dem Schlachtfeld und dass ihr einander erschlagt?’ Sie sagten, ‘Sicher!’ Und er sagte: ‘Es ist Dhikrullah.’“ Imam Muslim überliefert, dass der Prophet, Allahs Heil und Segen auf ihm, sagte: „Es gibt keine Versammlung von Menschen, die sich zum Dhikrullah trifft, außer dass die Engel sie umgibt, Rahma sie bedeckt, die Engel auf sie herabkommen und Allah sie bei jenen erwähnt, die bei Ihm sind.“

Es gibt zwei Punkte, die ich erwähnen möchte, um sie zu erklären. Das ist einmal laute Dhikr sowie die Versammlung von Menschen für Dhikrullah.

Was den lauten betrifft, so ist er gemäß der Scharia sowohl laut als auch leise möglich. Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und im Frieden geben, ermutigte zur Erinnerung an Allah auf beide Arten. Und die Gelehrten stimmen darin überein, dass der laute, also hörbare Dhikr besser ist, vorausgesetzt es ist keine Riya, keine Zurschaustellung dabei, oder man stört niemanden der betet, der Quran rezitiert oder der schläft.

Auf diesen Vorzug des lauten Zikr wird in mehreren prophetischen Überlieferungen hingewiesen. So zum Beispiel das Hadith Qudsi, das vorhin erwähnt wurde, in der Allah der Erhabene sagt, dass Er in der Erwartung seines Sklaven über Ihn ist und sagt: „… und wenn er mich in einer Versammlung erwähnt, dann erwähne Ich ihn in einer besseren Versammlung.“

Und der Dhikr in der Versammlung ist laut. Von Zayd ibn Aslam wurde überliefert, dass er sagte: „Ibnu Adra sagte: ‘Ich ging eines Nachts mit dem Propheten, Allahs Frieden und Segen auf ihm, und er bemerkte, dass ein Mann in der Mosche laut sprach. Ich sagte, ‘O Gesandter Allahs, vielleicht ist das jemand, der nur angibt.’ Er antwortete: ‘Nein, er ist vielmehr ein Flehender.’“

Was die Versammlung für die Erinnerung an Allah betrifft, so haben wir eine sehr klare Überlieferung darüber, aber es gibt sehr viele mehr. Ich möchte nur eine erwähnen. Imam Muslim und Hakam überlieferten von Abu Hurayra, der sagte:

„Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte: ‘Allah hat Engel, die über das Land ziehen, und nach Versammlungen für den Dhikr suchen, und wenn sie so eine Versammlung finden, dann umgeben sie diese Versammlung mit ihren Flügeln, und türmen sich auf bis zum Himmel. Und Allah der Erhabene fragt sie: ‚Woher kommt ihr?‘ Sie sagen: ‚Wir kommen von einer Versammlung deiner Sklaven, die mit Subhanallah, Allahu Akbar, Alhamdulillah und La Ilaha illa’llah deiner gedenken. Sie bitten Dich um eine Sache, und bitten Dich um Schutz vor einer Sache.‘ Er fragt sie: ‚Und was ist es, worum sie bitten?‘ Sie sagen: ‚Sie bitten Dich um den Garten.‘ Er fragt: ‚Haben sie ihn denn gesehen?‘ Sie sagen: ‚Nein, O Herr!‘ Er sagt: ‚Und wie wäre es, wenn sie ihn gesehen hätten?‘ Dann fragt er: ‚Und wovor suchen sie Schutz?‘ Sie sagen: ‚Vor dem Feuer.‘ Er fragt: ‚Haben sie es denn gesehen?‘ Sie sagen: ‚Nein.‘ Er sagt: ‚Und wie wäre es, wenn sie ihn gesehen hätten? Bezeugt, dass Ich ihnen vergeben habe und ihnen gebe worum sie bitten und sie vor dem beschütze, wovor sie Schutz suchen.‘ Die Engel sagen: ‚Es war unter ihnen einer, der sich unter sie verirrt hatte und nicht wirklich einer von ihnen war.‘ Er sagt: ‚Auch ihm habe ich vergeben, denn dies sind Leute, dass wer mit ihnen sitzt nicht unglücklich ist.’“

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Alltag der Muslime: Wie mit dem Thema Sexualität umgehen?

„Die heutige Dominanz des Sexuellen in der Gesellschaft beschäftigt dabei nicht nur Muslime. (…) Das Thema ruft nach echter Streitkultur. Gerade in der Debatte um Sexualität von Jugendlichen, Benutzung von […]

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Überlegungen zu den Herausforderungen von Eheanbahnungen bei jungen Muslimen. Vom Tasnim El-Naggar

(iz). Ein erfolgreiches Finden beginnt mit einer erfolgreichen Suche. Diese Worte sollen der Beginn einiger Überlegungen vor allem über die Suche sein – die Suche nach dem geeigne­ten Ehepartner. Man könnte meinen, heute ist eine ganze junge Generation auf der Suche. Auf der Suche nach Liebe. Auf der Suche nach Zuneigung. Auf der Suche nach Erfüllung. Auf der Suche nach Geborgenheit. Schlichtweg: auf der Suche nach der besseren Hälfte.

Schmachtend denken sie daran, wie sich in ihren jungen Jahren Pocahontas und John Smith fanden, wie Simba ­seiner Nala das Ja-Wort gab, wie Cinderel­la ihren Traumprinzen fand. Das war Disney-Liebe vom Feinsten. Später kam dann die nicht mehr ganz so unschuldige Hollywood-Liebe hinzu – etwa Nicholas Sparks mit seinen Liebes-Schnulzen á la „Das Leuchten der Stille“, „Message in a bottle“ oder „Wie ein einziger Tag“. Da schmolzen vor allem die Frauenherzen dahin. Wie ist das alles doch wunderbar! Gerade für junge Muslime kommt aber auch Bollywood dazu. Da wird immerhin die Familie einbezogen. Und ein Happy End ist garan­tiert – „in guten wie in schweren Tagen“. Egal wo man hinschaut oder -hört: ­Filme, Musik, Werbung, Freunde. Überall ist diese Suche nach der besseren Hälfte präsent. Und wir Muslime stecken mittendrin. Majnoon sucht Leyla, Leyla sucht Majnoon. Nicht wahr?

Aber was steckt dahinter? Steckt ­Disney, Hollywood, Bollywood und Co heutzutage tatsächlich so sehr in den Köpfen? Vor welchen Herausforderungen stehen wir Muslime, hier und ­heute? Was können wir tun, was sollen wir tun?

Fragen über Fragen, die unsere Suche stets begleiten. Alte Muster und „Vermittlungsmethoden“ sind inzwischen bei vielen gebildeten Muslimen weggefallen. Mama und Papa stehen oft ratlos im Flur. Sie können als Angehörige der ersten Generation ihren Kindern keine geeigneten Partner mehr vorschlagen. Nein, es soll doch eine Liebesheirat sein! Nein, er soll mich entdecken und erobern! Nein, er soll doch sehen, wie toll ich bin und auf mich und meine Familie zukommen!

Und er soll gebildet und religiös und wohlhabend und witzig und soft und stark und und und…sein! So stellen sich viele junge muslimische Frauen ihren Mr. Right vor. Und sie warten und ­warten und warten…

Anders herum steht manch ein ­junger Muslim ratlos vor großen Herausforderungen. Wie kann er diesen hoch intelligenten und gebildeten, überaus selbstbewussten und unabhängigen, sensiblen und aufmerksamen muslimischen ­Frauen noch gerecht werden? Wie kann er ­seine Prinzessin finden, wo sie doch oft so unnahbar und nichts und niemanden brauchend wirken? Und die jungen Männer zögern und zögern und zögern…

Irgendwann ist die Frustration groß, die Ratlosigkeit größer. Was sollen sie nur machen, die jungen Frauen, die sich doch schon lange die perfekte Liebesgeschichte ausgemalt haben, und die jungen Männer, die sich zuweilen alte Zeiten zurückwünschen, wo alles noch einfacher war? Wer kann ihnen Orientierung und Unterstützung in dieser Zeit des Umbruchs – zwischen alten Wertvorstellungen und neuen Medienbildern – geben? Dies ist eine Frage, vor der die gesamte muslimische Gemeinschaft zur Zeit steht, und die sowohl Nichtver­heiratete als auch Verheiratete etwas angeht, denn jeder Einzelne trägt bei der Bewältigung dieser Herausforderungen Verantwortung.

Wir müssen wir uns von Disney, Hollywood, Bollywood und Co. endgültig verabschieden. Eine Heirat auf Grund von Schmetterlingen im Bauch ist zwar sicher anfangs schön, ist aber keine ­Basis für eine Ehe von Dauer. Kein Mensch kann einen anderen komplett oder vollkommen machen, kann in ihm das ausfüllen, was ihm „immer schon gefehlt hat“. Das, was innerlich fehlt, kann nicht durch einen „Draußen“-Faktor – den Ehepartner – ausgeglichen werden. Mr. Right und Prinzessin adé!

Zuneigung und Sympathie ist unabdingbar, wichtig ist aber vor allem eine starke gemeinsame Basis. Um diese herstellen zu können, ist es notwendig sich selbst gut zu kennen, seine Wünsche und Vorstellungen klar vor Augen zu haben und zu wissen: Was brauche ich, ­worauf kann ich verzichten, worauf nicht? Nur so ist es auch möglich, sein Gegenüber wahrzunehmen und einzuschätzen. Da die Menschenkenntnis oft durch Gefühle überlagert wird, ist es an dieser Stelle von großer Bedeutung, Menschen als ­Berater einzuschalten, die beide Beteiligten einschätzen können, aufrichtig und ehrlich ihre Einschätzung preisgeben und ein realistisches Bild einer Ehe haben. Der Islam ebenso wie das Vorbild des Prophe­ten ist hier eine gute und starke Richtlinie, die uns Muslimen an die Hand gege­ben wurde.

„Suchende“ machen sich oft entweder zu viele Gedanken oder zu wenige. ­„Liebe macht blind“, so heißt es, und das nicht umsonst. Wer verliebt ist, sieht gut und gern über Dinge hinweg, vergisst die sozialen, finanziellen, kulturellen, ­religiösen Umstände – Hauptsache, die Gefühle stimmen. Doch jeder Mensch hat sein Umfeld, hat auch seine Schwächen und Fehler, die nicht unterschätzt werden dürfen, denn ändern kann man nur sich selbst, nicht aber seinen Partner. Ist einem dies nicht bewusst, kann man schnell hinfallen. In einem solchen Fall liegt es an der Person selbst, sich zu besinnen, aber auch an den Menschen in seiner Umgebung. Sie können ihr Bestes tun, ihm die rosarote Brille ein wenig von der Nase zu rücken und ihm mit einem Fingerzeig darauf hinzuweisen, was im ­Falle einer Ehe wirklich vor ihm läge.

Unter den Suchenden sind aber auch solche, die sich zu viele Gedanken machen und am Ende immer etwas finden, was sie von einer Eheschließung abhält. „Was, wenn…“, „ich bin nicht gut ­genug“, „er ist nicht gut genug“, „ich kann das nicht“ sind nur einige der ­vielen möglichen Gedankengänge. Eckart von Hirschhausen verglich dies einst mit einem Menschen, der so lange auf die Speisekarte schaut, um Essen zu bestellen, dass schließlich keines der Gerichte mehr gut genug für seinen Gaumen ist. Oft sind auch viele Ängste mit einer Eheschließung verbunden, da man möglicherweise in seiner Umgebung bereits viele tragische Ehegeschichten mitbekommen hat oder gar Tränen von gebro­chenen Herzen trocknen musste. Für diese Personen ist es wichtig, dass sie in Kontakt mit muslimischen Paaren kommen, deren Ehe glücklich und auf einem stabi­len Fundament gebaut ist. So kann die Zuversicht, eine Ehe bewältigen zu können, wieder wachsen.

Mein zweiter Aspekt ist die muslimische Gemeinschaft als Instanz der Partnersuche. Die „Suchenden“ sind mit ­ihrer Suche oft überfordert, fühlen sich alleingelassen, können sich aber auf Grund des Generationenunterschieds und der unterschiedlichen ­Vorstellungen nicht an ihre Eltern wenden oder sind konvertiert, sodass sie keine Eltern haben, die ihnen in dieser Hinsicht helfen können. Sie benötigen noch einmal im Besonderen den Schutz der Gemeinschaft, da sie keinen Wali haben, der verhindern kann, dass sie von Brüdern, die sie als „leichte Beute“ betrachten, ausge­nutzt werden.

Hier greifen vertrauenswürdige ­Brüder und Schwestern in der Umgebung der „Suchenden“. „Den Suchenden“ hilft es wenig, wenn sie dann hören müssen: „Nee, tut mir leid, ist mir zu viel Verant­wor­tung“ oder wenn sie daraufhin belie­bige „Streuanfragen“ per Mailverteiler bekommen, die dann entweder zum müden Wegklicken oder zum „Kennenlern-Marathon“ führen. Genauso gut ­könnte es sich um gebrauchte Möbel oder stinkende Schuhe handeln.

Viel wichtiger und geeigneter sind hier „soziale Schnittstellen“, also Menschen, die in muslimischen Gemeinschafen aktiv sind, viele Leute kennen, eine gute Menschenkenntnis haben und sich im Klaren darüber sind, worauf es in einer Ehe ankommt. Diese Menschen können als Vermittler fungieren. Sie sollten sich aber davor hüten, „ins Blaue“ zu ­kuppeln und auch davor, ihre Verantwortung, die eben nicht mit dem ersten Kontaktaufbau beendet ist, zu vernachlässigen. Eine gesunde Einstellung ­zwischen „machen lassen“ und „sich einmischen“ ist in ­dieser Sache sinnvoll und kann den meist unerfahrenen „Suchenden“ enorm helfen.

Wird all dies beachtet, ist das Suchen erfolgreich, so kann es – mit der Erlaubnis Allahs – zu einem Finden werden. Ist der Glaube an Pocahontas und Smith, Simba und Nala, ­Leyla und Majnoon hiermit zunich­te gemacht, so kann es doch hoffentlich dem Vertrauen in ­Fatima und Ali, Sumayya und Mahmud, Karima und Ikram neuen Auftrieb verleihen!

Ein Kommentar von Cemil Sahinöz

(iz). Für einen Außenstehenden ist es natürlich fast unmöglich, zwischen Kultur und Religion zu unterscheiden. Wenn man den Islam nicht kennt, weiß man ob nicht, ob eine bestimmte Handlung religiös […]

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Die einmalige Reise

„Und rufe unter den Menschen die Pilgerfahrt aus, so werden sie zu dir kommen zu Fuß und auf vielen hageren (Reittieren), die aus jedem tiefen Passweg daherkommen.“ (Al-Hadsch, 27) Ich […]

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Was sagen Islam und europäische Tradition zur Charakterbildung? Von Muhammad Mukhtar Medinilla

„Der Allerbarmer hat den Qur’an gelehrt. Er hat den Menschen erschaffen. Er hat ihn die klare Darlegung gelehrt. Die ­Sonne und der Mond (laufen) nach Berechnung. Die stiellosen Pflanzen und […]

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Kommentar: Was lässt sich über die tödlichen Folgen des Duisburger Massenspektakels sagen? Ein Versuch von Malik Özkan

(iz). Loveparade. Eine schlimme Katastrophe mitten in der Sommerzeit lässt aufhorchen. Auf der so genannten „Loveparade“ in Duisburg kommen in einer Massenpanik 21 junge Menschen um, und hunderte „Raver“ werden […]

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Überlegungen zum sensitiven Thema Ehe, Liebe und Sexualität im muslimischen Kontext. Von Leila Massoudi, Göttingen

(iz). Die an Muslime gestellte Frage, oft genug als Vorwurf formuliert, wie es denn um das für viele heikle Thema Liebe, Eros und Frauenrechte bestellt sei, geht an der Wirklichkeit […]

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Leben mit Goethe

(iz). Man muss sein Thema lieben, um etwas wirklich zu vermitteln“, diesen Grund­satz des berühmten Dichters Goethe verkörpert Prof. Dr. Katharina Mommsen wie kaum eine Andere. Die Gelehrte, 1925 in […]

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Aus Liebe zum Propheten: von der Überlieferung der Sunna. Von Hassan Ritter, Leipzig

(iz). So wird überliefert, dass Imam Malik in der Moschee des Propheten, Allah segne ihn und schenke ihm Frieden, einst zum Khalifen Abu Dscha’far sagte: „Oh Führer der Gläubigen! Erhebe […]

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