Überwiegende Mehrheit der Hassverbrechen kommt von „Bio-Deutschen“

Collage: IZ Medien (beide Bilder: Wikimedia Commons)

Frankfurt (KNA). Eine Schieflage bei der Antisemitismus-Debatte kritisieren der Historiker Moshe Zimmermann und der ehemalige israelische Botschafter Shimon Stein. „Gewiss gibt es den muslimischen Antisemitismus“, schreiben Zimmermann und Stein in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom 21. Dezember.
Allerdings sei derzeit ein „Ablenkungsmanöver“ zu beobachten, das den Interessen vieler politischer Akteure diene. „Im Kampf gegen den muslimischen Terror, der sich zum Kampf der christlichen Zivilisation gegen den Islam verwandelt, scheint die christlich -jüdische Allianz gegen den muslimischen Antisemitismus von Vorteil für beide Parteien dieser Allianz zu sein.“
Nach dieser Devise gingen unter anderen Donald Trump in den USA und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor. In Deutschland werde mit Kritik am Antisemitismus unter Muslimen versucht, Anschluss an das Lager der potenziellen oder tatsächlichen Wähler der Afd zu finden. „Nicht weil sie gegen Antisemitismus, sondern gegen Muslime sind.“ Dabei werde immer noch die überwiegende Mehrheit der antisemitischen Straftaten in der Bundesrepublik von „Bio-Deutschen“ verübt, betonen Zimmermann und Stein.