Umfrage: Briten gegen Förderung konfessioneller Schulen

London (KNA/iz). Etwa sechs von zehn Briten sind nach einer Erhebung der Tageszeitung «Observer» (Sonntag) gegen eine staatliche Finanzierung konfessioneller Schulen. 30 Prozent erklärten sich mit öffentlichen Zuschüssen für Schulen in religiöser Trägerschaft einverstanden. 58 Prozent vertraten die Meinung, solche Schulen sollten nicht weiter finanziert oder gänzlich abgeschafft werden.

Anlass der Umfrage war die sogenannte «Trojanisches-Pferd-Affäre»: Britische Behörden hatten 21 Schulen untersucht, die im Verdacht standen, von islamischen Extremisten unterwandert zu sein. Bei sechs von ihnen wurden gravierende Mängel in der Leitung festgestellt. Die Studie des «Observer» ergab weiter, 75 Prozent der Bürger sähen ein Risiko, dass Schüler an überwiegend von Muslimen besuchten Schulen extremistische Ansichten übernähmen.

Ein Leitartikel in der britischen katholischen Zeitschrift «The Tablet» macht für diese Probleme eine länger zurückliegende Schulreform verantwortlich. In deren Zug seien Schulen der Aufsicht lokaler Behörden entzogen worden. Das Bildungsministerium habe den Einfluss konservativer islamischer Geistlicher nicht ausreichend beachtet.

Es sollte aber angemerkt werden, so ein britischer Muslim gegenüber der IZ, dass der derzeitige Medienhype auf der Insel in keinem Verhältnis zu den Einzelfällen steht, wie sie derzeit in die Schlagzeilen geraten. In den letzten Jahren haben qualitativ hochstehende muslimische Privatschule regelmäßig sehr gute Abschlüsse bei ihren Schülern erzielt.

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