
(dpa) Die Haltung der Deutschen zu Israel ist in den vergangenen Jahren deutlich kritischer geworden. In einer Forsa-Umfrage für das Magazin «Stern» vor der Israel-Reise von Bundespräsident Joachim Gauck beurteilen 59 Prozent der Deutschen das Land als «aggressiv», 2009 waren es noch 49 Prozent. 70 Prozent der Bürger sind der Ansicht, Israel verfolge seine Interessen ohne Rücksicht auf andere Völker. Vor drei Jahren lag der Wert bei 59 Prozent. Seit Monaten schwelt ein Streit zwischen Israel und dem Iran über das iranische Atomprogramm. Israel sieht das iranische Atomprogramm als Bedrohung und droht indirekt mit einem Luftangriff.
Nur noch 36 Prozent finden Israel laut Umfrage «sympathisch» – 2009 waren es noch 45 Prozent. Unverändert 13 Prozent sprechen dem jüdischen Staat gar das Existenzrecht ab. 60 Prozent der Befragten sagen, Deutschland habe wegen der NS-Vergangenheit keine besondere Verpflichtung gegenüber Israel. Die Frage, ob Deutschland den Staat Palästina anerkennen sollte, wird von zwei Dritteln der Bundesbürger (65 Prozent) bejaht.
Bundespräsident Gauck reist vom 28. bis 31. Mai zu einem Staatsbesuch nach Israel und will auch die Palästinensischen Gebiete besuchen.