
Bremen (iz/ots). Am Nachmittag des gestrigen Tages (2. Februar 2015) hat die Pressestelle der Polizei Bremen die gemeinsame Kritik von Schura Bremen und lokalen DITIB-Vertretern zurückgewiesen. Die Stellungnahme der muslimischen Vereine hatte den Behörden eine respektlose und unangemessene Durchführung der Aktion vorgeworfen.
Dem widersprach die Polizeierklärung: „Der Polizeieinsatz mit anschließenden Durchsuchungsmaßnahmen erfolgte aufgrund einer Gefahrensituation und nicht um religiöse Handlungen zu stören. Vor dem Einsatz verschaffte sich die Polizei einen Überblick über die Gebetszeiten und wählte für den Zugriff bewusst ein Zeitfenster mit Gebetspause.“
Es habe ein Verdacht bestand, wonach sich „automatische Waffen in dem betreffenden Verein“ befunden hätten. „Aus diesem Grund drangen Spezialeinsatzkräfte schlagartig in das Kulturzentrum. (…) Aus Eigensicherungsgründen wurden alleinstehenden Männern Handfesseln angelegt; dies galt nicht für die Kinder sowie die Väter, die in Begleitung ihrer Kinder waren! Nach erfolgter Personalien-Feststellung wurden den Personen die Handfesseln wieder abgenommen. Sie wurden noch vor den eigentlichen Durchsuchungsmaßnahmen vor Ort entlassen.“
Er danach hätten Durchsuchungskräfte „für etwa eine Stunde“ das Objekt betreten. Sie hätten „extra Überschuhe“ angezogen, um „nicht unnötig religiöse Gefühle zu verletzten“. Wegen des speziellen Verdachts seien auch Sprengstoffhunde eingesetzt worden.
//1l//„Anders als vorgeworfen, habe sich die Polizei am Wochenende trotz der befürchteten, konkreten Gefahrenlage so rücksichtsvoll wie möglich gegenüber religiösen Ritualen und Gefühlen in einer Moschee benommen“, stellte Innensenator Ulrich Mäurer klar. Mit völligem Unverständnis reagierte er auf Äußerungen Ismail Basers von der Schura Bremen in den Medien, der unter anderem im „Weser-Kurier“ mit dem Satz zitiert wurde: „Heute ist es diese Moschee, morgen eine andere.“ Vorausgesetzt dieser Satz sei wirklich so gefallen, „dann negiert der Vorsitzende der Schura völlig, dass sowohl das IKZ als auch der KuF [das im Dezember 2014 im Stadtteil Gröpelingen geschlossen wurde] salafistische Moscheevereine sind, die seit Jahren nicht ohne Grund vom Verfassungsschutz beobachtet wurden.“ Gleichwohl sei man weiterhin an einer guten Zusammenarbeit und einem regelmäßigen Austausch interessiert, betonte Mäurer.
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Radio Bremen zitiert aus Beschreibung einer anwesenden Muslimin.