
Wie umgehen mit Verschwörungstheorien? Um verunsicherten Menschen zu helfen, gibt es nun eine Beratungsstelle. Das erste Gespräch findet anonym statt.
(KNA/IZ). BürgerInnen, die unsicher sind, ob es sich bei vermeintlichen Tatsachen um Verschwörungstheorien handelt, können sich an eine neue Stelle wenden. Der „Beratungskompass Verschwörungsdenken“ steht allen Betroffenen und Ratsuchenden offen, wie das Bundesfamilien- und das Bundesinnenministerium Ende Februar mitteilten.
Das Angebot sei ab sofort unter beratungskompass-verschwoerungsdenken.de sowie telefonisch unter 030 / 62 93 74 79 erreichbar. Die Stelle wird von den beiden Ministerien finanziert und vom Violence Prevention Network, der Amadeu Antonio Stiftung und modus – Zentrum für angewandte Deradikalisierungsforschung umgesetzt.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) erklärte dazu, Verschwörungserzählungen seien nicht nur Gift für die Demokratie, sie belasteten auch Familien, Freunde und Kollegen von Verschwörungsgläubigen enorm. Mit der neuen bundesweiten Beratung gebe es erstmals eine leicht zugängliche Anlaufstelle für alle, die Unterstützung suchten.
Nach einem vertraulichen Erstgespräch werde bei Bedarf an eine spezialisierte Stelle weitervermittelt.
Laut einer Studie des Wissenschaftszentrums Berlin fördert der Glaube an Verschwörungstheorien Fremdenfeindlichkeit. Verschwörungsmythen wirkten sich negativ auf das soziale Miteinander aus.
Menschen, die konspirativen Darstellungen ausgesetzt seien, entwickelten nachweisbar negativere Einstellungen gegenüber bestimmten Minderheitengruppen wie zum Beispiel Muslimen, Chinesen oder Russen.