Was die neuen Facebook-AGBs bedeuten

(iz). Das größte 'soziale Medium' Facebook führt zum 30. Januar 2015 seine neuen Nutzungsbedingungen ein. Das bedeutet in diesem Fall hauptsächlich: Mehr Überwachung. Datenschützer warnen vor den aktuallisierten Richtlinien, der Internet-Konzern aber verweist auf bessere Transparenz.

Wenn es nach führenden Datenschutz-Aktivisten gehen würde, dürften Webseiten wie Facebook, Twitter und Google in ihrer jetzigen Form gar nicht existieren. Doch zu groß ist ihr Einfluss mitlerweile im Alltag von Millionen Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Egal ob für den privaten Gebrauch oder gewerbliche Zwecke – für viele ist der Verzicht undenkbar. Nur ist er hierbei die einzig effektive Ablehnung der Regelungen. Auf diversen Chroniken von Facebook-Usern geistern vermeintliche Widerspruch-Bilder herum, deren Posten auf der eigenen Seite angeblich die Einführung der aktuallisierten Regelung für einen selbst verhindern würde. Das ist falsch. Die Bestimmungen verändern sich, ob man will oder nicht.

Was bedeutet das nun für Facebook-Nutzer? Vor allem möchte der Konzern verstärkt an den Nutzer angepasste Werbeanzeigen schalten. Dafür werde das Surfverhalten des Angemeldeten beobachtet. Das bedeutet: Facebook achtet darauf, welche Artikel man sucht oder sich anschaut und platziert entsprechend den persönlichen Interessen gezielt Werbung auf der Startseite.

Die Vorsitzende des Rechtsausschusses des Bundestags, Renate Künast, warf dem Online-Netzwerk mangelnde Offenheit vor. “Noch immer ist nicht klar, welche Daten Facebook eigentlich zu welchem Zweck sammelt, nutzt und auswertet”, bemängelte sie gegenüber dpa.

Wenn Facebook permanent verfolge, wie Nutzer auf bestimmte Angebote im Netz reagieren, bestehe „eine große Gefahr, dass wir vorhersehbar und damit auch manipulierbar werden”, sagte der Parlamentarische Staatssekretär Ulrich Kelber (SPD) dem Tagesspiegel. Der Bundestag beschäftige sich bereits mit den neuen Regeln und hoffe auf eine erneute Verschiebung, nachdem bereits November eine Verzögerung bekanntgegeben wurde. Außerdem werde man Vertreter des Internet-Konzerns befragen. Ob das Facebook an der Einführung und Ausführung der Regelungen hindern kann, bleibt abzuwarten.

Facebook selbst erklärt, mit den Regelungen hätte der Nutzer mehr Möglichkeiten zu kontrollieren wie mit den eigenen Daten umgegangen wird. Die neuen Funktionen wären aber erst nach der Aktuallisierung einsehbar und überprüfbar.

Zu den Änderungen gehört auch, dass Facebook auf den Ortungsdienst von Smartphones zugreifen möchte. So soll dem Nutzer angezeigt werden, wer oder was sich in seiner Nähe befindet. Diese Änderung soll in Deutschland aber erst später eingeführt werden.

Mehr als einer Milliarde Nutzer weltweit bleibt nur übrig: Abmelden oder akzeptieren.