Weitere Kritik gegen fleischfreien Tag. Özdemir verteidigt Idee

Berlin (dpa). Die Grünen stoßen mit ihrer Idee eines fleischlosen Tags in Kantinen auch bei Gewerkschaften und der Industrie auf Widerspruch. «Wir sind gegen jede Form der Bevormundung», sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Franz-Josef Möllenberg, den Dortmunder «Ruhr Nachrichten» (Dienstag). «Fleisch und Wurst gehören zu einer ausgewogenen Ernährung nun einmal dazu.» Andere Parteien hatten sich bereits zuvor kritisch geäußert.

Auch der Präsident des Verbandes der Familienunternehmer, Lutz Goebel, lehnte die Idee ab. «Unsere Mitarbeiter sollten selbst entscheiden, was sie essen wollen», sagte er der «Bild»-Zeitung (Dienstag). Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), Wolfgang Ingold. «Hinter diesen Plänen steht ein ganz seltsames Bevormundungsmodell», sagte er dem Blatt.

Der Vegankoch und Buchautor Attila Hildmann («Vegan for Fit») sprach sich ebenfalls gegen einen verpflichtenden Veggietag in deutschen Kantinen aus. «Ich animiere die Menschen, diese genussvolle, bunte Küche selber auszuprobieren», sagte er der Hannoveraner «Neuen Presse» (Dienstag).

Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir verteidigte die Idee. «Die Grünen wollen niemandem verbieten, Fleisch zu essen (…). Aber wir wollen, dass es Alternativen gibt», sagte er am Dienstag im ZDF-«Morgenmagazin». «Es geht darum, dass wir alle miteinander schauen müssen, wie können wir unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten, aber auch zu einer artgerechten Tierhaltung.»

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