
Wiesbaden (KNA). In Deutschland hat die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund zugenommen. Sie stieg im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr um 4,4 Prozent auf 19,3 Millionen Menschen, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Bei einer Bevölkerungszahl von rund 82 Millionen ist dies knapp ein Viertel. Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde.
Im Jahr 2017 hatten rund 51 Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund den deutschen Pass, 49 Prozent hatten keinen deutschen Pass. Von den 19,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund hatten rund 2,8 Millionen türkische Wurzeln. 2,1 Millionen hatten polnische, 1,4 Millionen russische, 1,2 Millionen kasachische und 0,9 Millionen rumänische Wurzeln.
Seit dem Jahr 2017 wird im Mikrozensus – auf den sich das Bundesamt bezieht – auch die vorwiegend im Haushalt gesprochene Sprache erhoben. Von den insgesamt 24 Millionen Mehrpersonenhaushalten in Deutschland wurde in 2,5 Millionen vorwiegend eine ausländische Sprache gesprochen. Am häufigsten waren dies Türkisch, Russisch, Polnisch und Arabisch.
Von den 19,3 Millionen der in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund waren rund 13,2 Millionen Menschen selbst zugewandert. Seit 2017 werden diese Personen auch nach dem Hauptgrund für die Zuwanderung befragt. Das wichtigste Motiv waren demnach familiäre Gründe.