Ägypten plant eigene Behörde für Wallfahrten nach Mekka

Dschidda (KNA). Ägypten will die Organisation der islamischen Wallfahrten nach Mekka in einer neuen Behörde vereinen. Die geplante Kommission solle für die Regulierung und Kontrolle des gesamten Pilgerwesens zuständig sein, berichtet die saudische Tageszeitung „Arab News“. Bisher waren das Innenministerium und andere Institutionen für Aufgaben wie die Vergabe von Pilgervisa zuständig. Ein Zweck der Kommission sei auch, Probleme für Beschäftigte im Wallfahrtssektor auszuräumen und sicherzustellen, dass die ägyptische Veranstalter bevorzugt würden, so die Zeitung.

Bislang erhielt nach Angaben von „Arab News“ das ägyptische Innenministerium jährlich 30.000 Pilgervisa für den Haddsch nach Mekka zugeteilt; 55.000 weitere gingen an private Agenturen. Daneben werden 1,4 Millionen Visa für die sogenannte kleine Wallfahrt, die Umrah, an Ägypter vergeben.

Dem Bericht zufolge erarbeitet ein Ausschuss derzeit Satzung und Statuten der künftigen Behörde. Diese müssten dann von Kabinett und Nationalversammlung gebilligt werden. Als Leiter der Kommission sei der ägyptische Großmufti Ali Juma vorgesehen. Der Vorsitzende des Saudischen Nationalkomitees für Haddsch und Umrah, Jameel Al-Qarshi, nannte die Initiative laut „Arab News“ einen „ausgezeichneten Weg, um einen besseren Service für Pilger auf allen Ebenen sicherzustellen“. Er verwies auf Malaysia und Indonesien, die ebenfalls die Organisation des Wallfahrtswesens vereinheitlicht hätten.