Ägyptens Präsident: Israelischer Angriff auf Gaza nicht hinnehmbar

„Der Tod von Ahmed al-Dschabari bedeutet die Rückkehr zu illegalen Morden der Vergangenheit. In Gaza gab es sofort eine empörte Reaktion, die einen neuen Kreislauf der Gewalt befürchten lässt. (…) Wenn diese Aktion zeigen soll, dass Premier Netanjahu im Wahlkampf auf die bewährte Karte der Sicherheit setzen will und dass er sich auch nicht von Washington herumkommandieren lässt, dann darf man sich auf einen unruhigen Winter einstellen. Macht Netanjahu so weiter, (…) rückt ein Frieden in immer weitere Ferne.“ (The Independent, 15.11.2012)

Istanbul/Kairo (dpa). Ägyptens Präsiden Mohammed Mursi hat die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen bei einer Krisensitzung mit einigen Ministern scharf verurteilt. Wie das Staatsfernsehen berichtete, sagte Mursi am Donnerstag: „Israel muss begreifen, dass wir keine Aggression akzeptieren, die sich negativ auf die Sicherheit und Stabilität in der Region auswirkt.“ Zuvor hatte Ägypten bereits seinen Botschafter aus Israel abgezogen.

Die israelische Luftwaffe hat ihre massiven Luftschläge im Gazastreifen auch in der Nacht zum Donnerstag fortgesetzt. Eine Armeesprecherin sagte, etwa 100 Ziele seien seit Mitternacht angegriffen worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Safa berichtete, seit Beginn der Militäroperation am Mittwoch seien elf Palästinenser getötet und mehr als 100 verletzt worden. Unter den Toten waren den Angaben zufolge auch zwei Kinder und eine schwangere Frau. Israel warf nach Medienberichten Flugblätter über dem Gazastreifen ab, die Zivilisten dazu aufriefen, sich zu ihrem eigenen Schutz von Waffenlagern fernzuhalten.

Bei einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen sind am Donnerstag in Israel nach neuen Angeben mindestens drei Menschen getötet worden. Ein vierstöckiges Wohnhaus in dem Ort Kiriat Malachi habe einen Volltreffer erhalten, sagte der Sprecher der israelischen Polizei, Mickey Rosenfeld. Zunächst war von einem Toten und mehreren Verletzten berichtet worden.

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