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Ärzte ohne Grenzen fordert Zugang zu Rohingya-Gebiet in Burma

Foto: DFID, via flickr | Lizenz: CC BY 2.0

Berlin (KNA). Ärzte ohne Grenzen fordert die Regierung von Burma auf, humanitären Helfern uneingeschränkten Zugang zum traditionellen Siedlungsgebiet der verfolgten Rohingya zu gewähren. Die Organisation befürchtet, dass Hunderttausende Mitglieder der muslimischen Minderheit keine notwendige medizinische und humanitäre Hilfe erhalten, wie es in einer Mitteilung vom Freitag hieß.
Aus dem Norden des Bundesstaats Rakhine waren Menschenrechtlern zufolge seit August 2017 mehr als 700.000 Rohingya vom Militär zur Flucht nach Bangladesch gezwungen worden. Man habe in diesem Zeitraum keine Hilfe mehr in der Region leisten können, kritisierte Ärzte ohne Grenzen. Auch andere Organisationen würden daran gehindert, die Bevölkerung in dem Gebiet zu erreichen. Die Vereinten Nationen hatten die gewaltsame Vertreibung als „ethnische Säuberung“ und „Völkermord“ bezeichnet.
„Es gibt keine nachhaltige, unabhängige Erhebung der humanitären Situation im Norden von Rakhine“, sagte der Leiter der Projektabteilung von Ärzte ohne Grenzen, Benoit de Gryse. Am 11. August 2017 habe die Regierung von Burma der Organisation die Erlaubnis entzogen, in dem Gebiet medizinische Hilfe zu leisten. Schätzungen zufolge leben noch immer 550.000 bis 600.000 Rohingya in der Region. Sie gelten als staatenlos.