Angesichts globaler Raucherzahlen werden auch alternative Heilmethoden interessant. Von Massouda Khan

Ausgabe 207

Zwei Fünftel aller Männer in den Industrieländern rauchen immer noch oder konsumieren andere Formen von Tabak. Frauen beginnen nach einer jüngsten Studie immer früher damit.

(Agenturen/Zaman.com). Trotz weltweiter Maßnahmen gegen das Rauchen haben die entwickelten Länder nur geringe Erfolgsquoten im Abgewöhnen des Rauchens, heißt es in einer Studie, die vom bekannten Medizinmagazin „The Lancet“ veröffentlicht wurde.

Tabak tötet nach Angaben der Weltge­sundheits­organisation WHO die ­Hälfte aller Raucher. Zu den ­Fol­gen gehören der oft tödliche Lungenkrebs sowie weitere Atemwegserkrankungen. Das Rauchen ist auch ein wichtiger Risikofaktor für Herz­kreislauf­erkran­kungen. Matthew Myers, Präsi­dent der US-Kampagne für eine tabakfreie Kindheit, ist der Ansicht, dass die Studie „das enorme Ausmaß der globalen Tabakseuche unterstreicht“.

Mit geschätzten 301 Millionen Rauchern, so eine weitere Statistik, hat die Volksrepublik China mehr als jedes andere Land. Dicht gefolgt wird das Land von 275 Millionen in Indien. Zu anderen untersuchten Staaten zählten Bangladesch, Mexiko, die Philippinen und die Türkei. Die Forscher ­bezeichneten den Anstieg unter jungen Frauen als besonders besorgnis­erregend.

Forscher, deren Ergebnisse eines Vergleichs von 14 internationalen Studien im „American Journal of Medicine“ veröffentlicht wurden, haben Belege dafür gefunden, dass Akupunktur und Hypno­se-Therapie dabei helfen, ein nikotinfreies Leben führen zu können. Allerdings seien viele ­Fragen offen, wie effek­tiv alter­native Methode im Vergleich zu herkömmlichen sein können, um mit dem Rauchen aufzuhören.

Aber Alternativen können als Option für Raucher gelten, welche diese schlechte Angewohnheit aufgeben wollen, meinte Mehdi Tahiri, der in Montreal eine Arbeitsgruppe leitet. „Einige haben kein Interesse an Medikamenten“, sagte er und verwies auf Fälle, bei denen Standard­the­rapien nicht funktionierten. Dann solle man definitiv Methoden wie Akupunktur und Hypnose empfehlen. Die Forscher zitierten eine Untersu­chung, wonach Raucher, die sich einer Akupunktur unterzogen hätten, später drei Mal häufiger tabakfrei waren. Ein Versuch, bei dem sich 258 Raucher ­einer Laserakupunktur unterzogen, habe ergeben, dass 55 Prozent das Rauchen nach sechs Monaten aufgegeben hätten.

Trotz offener Fragen gebe es laut Tahiri einen „Trend“, der in allen Studien auf den Nutzen von Akupunktur und Hypnose verweise. Es blieben aber Fragen wie. Beispielsweise darüber, wie ­viele Sitzungen notwendig sein werden oder welche spezifischen Techniken die bes­ten seien.